Temeswar (ADZ) - Gigi Becali ist eben Gigi Becali. Mal stellt der Geldgeber seinem Trainer ein Ultimatum, mal lässt er ihn fallen und dann, nach dem Aus in den europäischen Pokalwettbewerben, nimmt er ihn in Schutz. So geschehen in der Woche, in der Steaua Bukarest Abschied aus der Fußball-Europa-League nehmen musste. Genauso wie das Hinspiel verloren die Bukarester auch die Auswärtspartie beim holländischen Vizemeister Twente Enschede 0:1. Wenn der Steaua-Keeper Tătăruşanu im Hinspiel noch am Gegentreffer mitschuldig war, dann muss er für das Tor von Donnerstag Abend in Enschede komplett verantwortlich gemacht werden. Nach 28 Spielminuten kann der Torhüter den Ball nicht kontrollieren, De Jong kommt in Ballbesitz und spielt auf Chadli, der ungehindert einschießt. Damit ist eigentlich die Geschichte dieser Doppelbegegnung geschrieben.
Die zweite Halbzeit zeigte sich dynamischer als der erste Durchgang. In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff versucht Twente Enschede entscheidend zum 2:0 zu punkten, scheitert aber mitunter auch am sonst guten Bukarester Torhüter. Ab der 75. Spielminute bringt Steaua-Trainer Ilie Stan den Angreifer Mihai Costea für Brandan und spielt nun mit vier Stürmern. Zwar kommen die Gäste aus Rumänien in den Schlussminuten zu einigen guten Gelegenheiten, es reicht jedoch nicht einmal zum Ehrentreffer. Bei Steaua werden schonungslos die derzeitigen Defizite des rumänischen Fußballs aufgedeckt, und dies von einer holländischen Mannschaft, die wahrlich keine Bäume ausriss, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren.