Die Wintersportgebiete aus Österreich üben ihre Anziehungskraft verstärkt auf Touristen aus Rumänien aus. Zahlreiche Banater verbringen dort ihre Winterfeiertage, denn sie sind überzeugt, dass die österreichischen Luftkurorte bessere Bedingungen für den Wintersport und das sogar zu günstigeren Preisen anbieten. „In Österreich stimmt das Preis-Leitungs-Verhältnis“, sagt Virgil Bălaş (28) aus Temeswar/Timişoara. Seit fünf Jahren verbringt der junge Bauingenieur Silvester in Österreich. Im vergangenen Jahr war es Gastein, davor war er mit seinen Freunden in Ischgl, Zell am See-Kaprun und Sölden gewesen. „Die Skipisten sind super und auch die Dienstleistungen sind besser in Österreich“, findet er. An die 700 Euro pro Person würde ein siebentägiger Aufenthalt in einem der österreichischen Winterkurorte kosten, schätzt Virgil Bălaş.
Das hohe Touristenpotenzial aus Rumänien haben die österreichischen Tourismusorganisationen schon längst erkannt. Vor Kurzem kamen einige Vertreter nach Temeswar, um hier ihre Angebote für die Wintersaison 2012/2013 zu präsentieren. „Wir schätzen unsere Gäste aus Rumänien sehr, weil sie sehr treue Gäste sind und weil sie auch mehr Geld ausgeben als andere Gäste, wie zum Beispiel aus Deutschland oder aus den Niederlanden“, sagt Hans Wallner, Inhaber der Firma Austria Incoming aus Klausenburg/Cluj-Napoca, die mit zwölf Partnern aus Österreich eng zusammenarbeitet. Temeswar, Konstanza/Constanţa, Klausenburg, Jassy/Iaşi und Bukarest seien laut Wallner die rumänischen Städte mit dem größten Touristenpotenzial. „Es ist vollkommen klar, dass es in Bukarest eine große Konzentration an Geld gibt, aber trotzdem ist es so, dass 70 Prozent der Rumänen nicht in Bukarest leben. Wir wollen auch diese entsprechend über unsere Angebote informieren“, sagt Wallner. Im Westen Rumäniens sei das Interesse für den alpinen Wintersport ausgeprägter, fügt er hinzu.
„Es gab schon einmal mehr rumänische Touristen in Österreich“, gesteht der Geschäftsführer von Austria Incoming. 2007 sollen es etwa eine Million Übernachtungen rumänischer Gäste in Österreich gewesen sein, davon kamen 60 Prozent der Gäste während der Wintermonate. Das schlechteste Ergebnis wurde laut Wallner im Jahr 2010 registriert: rund 800.000 Übernachtungen. „Das war sicherlich bedingt durch die Krise und vielleicht auch durch eine gewisse politische Instabilität“, erklärt der Tourismusfachmann. Inzwischen ist die Zahl der Übernachtungen etwas angestiegen, so dass es im vergangenen Jahr an die 900.000 Übernachtungen rumänischer Gäste in Österreich gab. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir in diesem Winter um etwa zehn Prozent mehr Gäste aus Rumänien gewinnen können“, sagt Wallner.
Modernere Skipisten, gepflegtere Anlagen, günstigere Skipässe: Mit wenigen Worten hat man schon den Unterschied zu den Anlagen in Rumänien beschrieben. Burgenland, Wiener Alpen, Mostviertel, Schladming-Dachstein, Millstätter See, Abtenau, Gastein, Zell am See-Kaprun, Ötztal, Arlberg, Bregenzerwald und das Vamed Vitality World mit seinen Thermal- und Spa-Zentren sind die Reiseziele, die Austria Incoming unter anderen im Angebot hat. Wer gerade an Neujahr eine Reisedestination aus Österreich buchen möchte, der muss jetzt schon mit der Suche beginnen. Virgil Bălaş; hat sich bereits einige Angebote angeschaut: „Man muss sich beeilen, denn viele Unterkunftsstätten sind schon ausgebucht“, rät der junge Mann.