Die Legende von Dracula, die mittelalterlichen Festungen in Siebenbürgen, die herrlichen Gebirgslandschaften, das Biosphärenreservat Donaudelta, die malerischen Klöster in der Moldau und nicht zuletzt das leckere Essen und das milde Wetter – all das soll jungen Leuten aus aller Welt Lust und Laune auf ein Studium in Rumänien bereiten. Dies alles ist unter der Rubrik „Warum Rumänien?“ (Why Romania?) auf der neuen Plattform „Study In Romania“ veröffentlicht. Auch weitere Pluspunkte wie etwa die weltweit anerkannten Studienabschlüsse und das multikulturelle Leben werden hier erwähnt. Alle Besucher von www.studyinromania.ro sollen durch die neue Werbeplattform für rumänische Universitäten auch auf das Land neugierig gemacht werden. Doch das wichtigste Ziel der Plattform ist, ausländischen Studenten über das rumänische Hochschulangebot zu informieren.
Diese bietet Informationen in englischer Sprache. Zunächst liefert sie einen Überblick über die Geschichte des rumänischen Hochschulwesens (die ersten modernen Universitäten auf dem Gebiet Rumäniens wurden 1860 in Jassy/Iaşi und 1864 in Bukarest von Fürst Alexandru Ioan Cuza gegründet). Wer immer noch Zweifel besitzt, dem wird vielleicht der gute Ruf mancher rumänischer Unis helfen. Vier der rumänischen Universitäten wurden in das Ranking der weltbesten Universitäten aufgenommen: Die Universität Bukarest, die West-Universität Temeswar/Timişoara, die Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg/Cluj-Napoca und die „Alexandru Ioan Cuza“-Universität Jassy sind mit verschiedenen Fachrichtungen unter den besten 800 Unis weltweit wiederzufinden.
Auch die Internetgeschwindigkeit in Rumänien – Platz drei weltweit – oder die Möglichkeit, Unterricht in Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Deutsch und Ungarisch zu bekommen, sind solide Argumente auf der neuen Plattform. „Mit über einhundert öffentlichen und privaten Hochschulinstitutionen können Sie verschiedene Studienprogramme absolvieren: Bachelor, Master und Promotionsstudium. Alle Zeugnisse sind in der EU sowie weltweit anerkannt“, heißt es dort.
Rumänien - attraktiv für junge Leute
Interessenten werden auch über das kulturelle Leben in Rumänien informiert. Allein in Bukarest sind über 40 Museen zu finden. In Hermannstadt/Sibiu erstreckt sich das Astra-Dorfmuseum über eine Gesamtfläche von 42 Hektar, und 10 km Wanderwege verbinden sechs große Themenbereiche – dieses wird auf der Plattform als weltweit größtes Freilichtmuseum präsentiert. Kinos, Theater, Musikangebote, Festivals (darunter das Wolfsberger Gărâna Jazz Festival, Electric Castle, Summer Well, Untold, Plai u.a.) und Sehenswürdigkeiten werben für Rumänien. Wer das alles noch nicht im Vorhinein wusste, erfährt etwas über einen alten Bekannten: Vlad Ţepeş, Romanvorlage für Bram Stokers Grafen Dracula, residierte unter anderem in der Törzburg, die heute besucht werden kann. Darüber hinaus lobt die Seite das kulturelle Erbe Rumäniens: Sieben UNESCO-Kulturerbe-Stätten sind hier zu finden, in einem Land mit Gebirgen, Meer und dem Donaudelta. All diese Reiseziele profitieren vom angenehmen Wetter – an durchschnittlich 210 Tagen pro Jahr scheint hier die Sonne.
Doch junge Leute sollen erfahren, dass sie mehr als nur Touristen in Rumänien sein können, sondern sie können hier auch studieren. Verschiedene Studiengänge an mehreren Universitäten landesweit werden vorgestellt. Auch über die Gesetzgebung bezüglich Arbeitsmöglichkeiten, Praktika und Voluntariate für Studenten wird auf der Seite informiert.
„Study In Romania“ wird vom Bildungsministerium durch die Finanzierungsabteilung für Hochschulbildung, Forschung, Entwicklung und Innovation getragen. Junge Leute aus dem Ausland, die an einem Studium in Rumänien interessiert sind, sollen dadurch einen raschen Einblick in das Studienangebot vor Ort bekommen. „Die Plattform ist eine gute Gelegenheit für die rumänischen Universitäten, sich weltweit bekannt zu machen. Hiermit entsprechen wir unseren Bemühungen um eine Internationalisierung. Die West-Universität kann die gleiche pädagogische und soziale Erfahrung wie andere europäische Universitäten bieten“, sagt Marilen Pirtea, Rektor der Temeswarer West-Universität (UVT).
West-Uni auf der neuen Plattform
Die Temeswarer Universität wirbt schon seit mehreren Jahren mit ihren Studienmöglichkeiten für ausländische Studenten. Für die diesjährige Aufnahme bietet sie sechs Bachelor-Studiengänge auf Englisch, Französisch und Deutsch an. Die Abteilung „Finanzwirtschaft und Banken“ an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre bietet ein Bachelor-Studium mit Unterricht auf Englisch. Ebenfalls auf Englisch wird auch ein Bachelor-Studium für Informatik an der Fakultät für Mathematik und Informatik angeboten. Wer als Unterrichtssprache Französisch bevorzugt, kann sich für ein Management-Studium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre bewerben; auf Deutsch sind „Internationale Beziehungen und Europastudien“ und die Schauspielschule innerhalb der Musik- und Schauspielabteilung verfügbar. Zu all diesen Bachelor-Studienmöglichkeiten kommen noch 13 Masterstudiengänge mit Unterricht in den drei Fremdsprachen.
Die neue Plattform soll aber das Studienangebot in Temeswar für weitere potenzielle Studenten schmackhaft machen. An den elf Fakultäten der Uni stehen insgesamt 2080 staatlich finanzierte Studienplätze zur Verfügung; dazu gibt es 3500 gebührenpflichtige Studienplätze. Für ein Masterstudium stehen 1200 staatlich finanzierte Plätze bereit.
Die Universität wird jährlich von etwa 15.000 Studenten besucht. 600 davon kommen gegenwärtig aus dem Ausland. „Die ausländischen Studenten besuchen an den verschiedenen Abteilungen der West-Uni entweder einen vollen Studiengang, oder sie sind durch Austauschprogramme für jeweils einige Semester bei uns. Die meisten kommen aus Serbien, der Republik Moldau, Spanien, Italien und Frankreich“, sagt Florin Jurcă, der Pressesprecher der Temeswarer Universität. Ab Herbst wird an hier eine neue Abteilung mit Unterricht in deutscher Sprache eingeführt, die Abteilung für Buchhaltung und Informatik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Im kommenden Studienjahr (2015-2016) kommt an der Kunstfakultät eine neue Abteilung für Dekorative Kunst hinzu.
Die West-Universität wurde 1962 gegründet und ist seit 2011 in der zweiten Kategorie der rumänischen Universitäten, jener für Bildung und wissenschaftliche Forschung, eingestuft. Sie ist die einzige Uni landesweit, die ein Vertretungsbüro im EU-Parlament hat. Dadurch würden auch Partnerschaften mit anderen internationalen Universitäten und Hochschulabteilungen abgeschlossen, lässt Rektor Pirtea wissen.