Reschitza – Der Regierungswechsel in Bukarest, infolgedessen sich die PNL nun am Ruder des Landes wähnt und nach eingefahrenem Muster sich als solche benimmt, beginnt auch in der Provinz Folgen zu zeigen, nachdem in den Bukarester Ministerien an den Stühlen von Staatssekretären und Ministerialdirektoren gerüttelt wurde. Als erster Posten im Banater Bergland ist jener des Leiters der Garde für Umweltschutz freigemacht worden, indem die bisherige Leiterin, Corina Pascotă, auf Vorschlag der im Kreisrat dominierenden PNL-Fraktion zur Leiterin der Direktion für die Verwaltung der Öffentlichen und Privaten Domäne des Verwaltungskreises, DADPP, ernannt wurde. Der Posten war 2013, seit der Inhaftierung und Verurteilung wegen Korruption von Ianăş Roşeţi, einem Intimus der gegenwärtig suspendierten Kreisratsspitze, mehrfach interimistisch besetzt gewesen. Und gerade als allgemein erwartet wurde, dass der Posten endlich zur Besetzung ausgeschrieben wird, kam der Vorschlag zur jetzigen Ernennung, der auch problemlos durchgedrückt wurde.
Ilie Iova, der Kreisratsvize, der die Vollmachten des Kreisratspräsidenten ausübt, erklärte vor dem Kreisrat, dass der Wechsel von Corina Pascotă von der Garde für Umweltschutz zur DADPP-Leitung durch Transfer vom Ministerium für Umweltschutz geschieht. Ihre Ernennung komme einer Beförderung gleich, erklärte er, und in solchen Fällen wirke der einfache Transfermodus. Dadurch, dass die Ernennung vom Kreisrat vorgenommen wurde, entfällt die Ausschreibung und Corina Pascotă wurde bei DADPP voll beamtet. Sie ist Mitglied der PNL und verfügt über deren volle Unterstützung.
Der Leitungsposten bei DADPP ist einer der Schlüsselposten in einem Kreisrat, weil durch ihn nahezu alle Aufträge vergeben werden, die mittels öffentlicher Gelder realisiert werden, vor allem jene, deren Durchführung oft nach einiger Zeit schwierig nachzuweisen ist, etwa bei der Schneeräumung und Straßenfreihaltung für den Verkehr. Oft in flagranti bei Korruptionsstraftaten in diesem Zusammenhang erwischt, stolpern die meisten der Posteninhaber oder der politisch dafür Verantwortlichen über solche Vorfälle.