Ferdinandsberg – Nachdem die Polizisten des Departements für Waffen- und Munitionskontrolle vergangene Woche im Raum Orawitza in fünf Ortschaften auf Verdacht Hausdurchsuchungen nach illegalen Waffen durchgeführt haben (und in drei Fällen fündig wurden, wobei Handfeuerwaffen und viel, teilweise selbstgegossene Munition konfisziert wurden), haben sie Dienstag in Ferdinandsberg/Oţelu Roşu Hausdurchsuchungen nach Waffen durchgeführt. Im Visier stand vor allem Petru Lupşac, ein früherer Chef des Finanzamts Ferdinandsberg, bekannt als einer der Reichsten im Ort und Ex-Bürgermeisterkandidat seitens der liberalen Splitterpartei ALDE.
Der Aufwand an Personal des Innenministeriums war groß: Polizisten des Departements Waffen und Munition, Polizisten des Rechtsdienstes der Polizei, von der Wirtschaftspolizei und Sicherheitstruppen SAS waren angerückt und hatten im Morgengrauen die Villa von Lupşac betreten. Lupşac war vor einigen Jahren bekannt geworden, weil ihm, während er sich mit Familie auf Urlaub in exotischen Gefilden befand, aus seiner Garage ein tonnenschwerer Panzerschrank entwendet wurde, der nach Angaben des Ex-Fiskuschefs „ungefähr 1,5 Millionen Lei” enthielt. Trotz hohem Aufwand an Nachforschungspersonal ist die Polizei nie mehr auf die Spur der Diebe geraten und auch die von Lupşac privat zur Nachforschung angestellten Firmen konnten keine Spur ausfindig machen (ADZ berichtete).
Mit dem Vorfall ist Petru Lupşac aber auch ins Visier der Antikorruptionsbehörde DNA geraten, die sich – wie viele Bürger auch – die logische Frage stellte, wie ein kleiner Fiskuschef einer Kleinstadt zu einem solchen Vermögen auf rechten Wegen gelangen kann, zumal er und seine Familie sich regelmäßig exotische Urlaube geleistet haben. Und als dann noch Lupşac verkündete, die Nachforschungen nach dem Verbleib des Inhalts seines Panzerschranks selber in die Hand zu nehmen und auch bereit zu sein, die Diebe selber zu richten, wurde die Abteilung Waffen und Munition der Polizei auf ihn aufmerksam. Laut Angaben der Polizeisprecherin in Reschitza wurden bei Lupşac zwei Handfeuerwaffen gefunden, für deren Besitz er keine Genehmigung hat.