Temeswar - Das geplante 20.000-Euro-teure Inna-Konzert anlässlich des Temeswarer Stadtfestes hat die Temeswarer auf die Palme gebracht. Nachdem das Bürgermeisteramt vor ungefähr einer Woche das Konzert angekündigt hatte, erstellten sie ein Protestschreiben im Sozialnetzwerk Facebook, um gegen das Konzert anzukämpfen. Inzwischen hat es sich die Stadtverwaltung anders überlegt: „Nur“ 15.000 Euro soll die aktuell beliebte Pop-Sängerin nach dem Konzert in Temeswar/Timişoara einstecken – die Unzufriedenheit der Bürger hält an.
„Für künftige Ereignisse werden wir Umfragen im Internet oder auf Facebook durchführen, um die Meinung der Temeswarer in Betracht zu ziehen“, sagt Dan Diaconu, Vizebürgermeister von Temeswar. Auf der Facebook-Seite „Temeswar sagt NEIN zum Inna-Konzert für 20.000 Euro“ häufen sich die Negativ-Ausagen der Temeswarer: „Sie servieren der Jugend Analphabetentum“, „Spott aus öffentlichen Geldern“, „Lasst uns dagegen protestieren“, usw. Die Entscheidung, Inna zum Stadtfest einzuladen, begründete Bürgermeister Nicolae Robu wie folgt: „Ich bin zwar kein Inna-Fan, aber wir können nicht nur alteingesessene Bands einladen“.
Einige Bürger planen, das Inna-Konzert zu boykottieren. Sie wollen entweder Protest-Plakate tragen, sich mit dem Rücken zur Bühne wenden oder einfach nicht zum Stadtfest kommen, hieß es auf der Facebook Protest-Seite. Das Inna-Konzert ist für Sonntag, den 5. August, programmiert.
Der Tag der Stadt Temeswar wird jedes Jahr am 3. August gefeiert. Am 3. August 1919 marschierten die rumänischen Truppen, angeführt von Oberst Virgil Economu, in Temeswar ein. Am Freitag, den 3. August, ist ein Konzert der Rockgruppe Rezident Ex vorgesehen. Lead-Sänger von Rezident Ex ist der ehemalige Cargo-Frontman Ovidiu Ioncu-Kempes, der vor ungefähr zehn Jahren nach Australien ausgewandert ist. Viele Cargo-Fans vermissten Jahre nach Kempes´ Rücktritt seine unverwechselbare Stimme.