Terrassen-Boom in Hermannstadt

Stadtverwaltung verzeichnet hohe Einnahmen aus der „Terrassengebühr“

Wie hier am Großen Ring leeren sich langsam die Plätze auf den Terrassen – vorbei ist die Saison indes noch lange nicht.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Die ersten Café-Betreiber in Hermannstadt/Sibiu klappen die Sonnenschirme bereits zusammen. Die Terrassensaison auf den Straßen und Plätzen der historischen Innenstadt hat ihren Höhepunkte überschritten, zu Ende ist sie allerdings noch lange nicht. Insgesamt 60 Cafés und Restaurants platzierten seit dem Frühjahr Stühle und Tische im Freien – ein Angebot, das von den Hermannstädtern selbst und den zahlreichen Touristen nur zu gern angenommen wurde.

Auf rund 2700 Quadratmeter beziffert Bürgermeister Klaus Johannis die Fläche, die von den Terrassenbetreibern in diesem Jahr beim Rathaus beantragt wurde. Spitzenreiter, was die Anzahl der Terrassen angeht, ist noch immer der Kleine Ring/Piaţa Mică, der mittlerweile – dank einiger Neueröffnungen – fast vollständig von gastronomischen Einrichtungen umschlossen ist. Allein hier funktionieren in diesem Jahr 18 Terrassen. Auf dem benachbarten und ungleich größeren Großen Ring/Piaţa Mare hat man die Wahl zwischen immerhin noch 12 Lokalen mit Außenbereich. Insbesondere hier gab es in den vergangenen Jahren eine immense Steigerung des gastronomischen Außenbetriebs zu verzeichnen. Noch vor wenigen Jahren hatten Passanten auf dem Hermannstädter Hauptplatz die Wahl zwischen lediglich zwei bis drei Terrassen. Von der Einkaufsstraße zur Gastromeile – so könnte man die Entwicklung der Heltauer Gasse/Str. Bălcescu beschreiben, wenn man sich diese in jüngster Zeit anschaut. Insbesondere im Bereich zwischen Römischen Kaiser und 90-er Kaserne drängen sich auf beiden Seiten der Fußgängerzone 14 Terrassen – die bei schönem Wetter nicht über mangelnde Kundschaft klagen können.

Erfreulich ist es, dass die Verwaltung es schafft, ein relativ einheitliches Aussehen der Terrassen durchzusetzen. Bis auf wenige Ausnahmen respektieren die meisten Betreiber die Vorgaben des Rathauses bezüglich der Gestaltung mit Schirmen oder der Abgrenzung der Terrassenbereiche mit Pflanzkübeln. Allerdings musste in 37 Fällen auch eine Ordnungsstrafe ausgesprochen werden. Angenehmer Nebeneffekt des Terrassenbooms: die Terrassengebühr entwickelt sich zu einer erquicklichen Einnahmequelle für das Stadtsäckel. Bis September verzeichneten die Kämmerer bereits Einnahmen von 701.000 Lei. Und diese Summe dürfte noch steigen, sollte in den  kommenden Wochen das sonnige Wetter anhalten.