Die Akademie Mitteleuropa e.V. richtetet in Zusammenarbeit mit der Bessarabiendeutschen Historischen Kommission vom 7. bis 9. Dezember 2018 in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen ein Seminar über die Schwarzmeerdeutschen aus. Damit wird eine Seminarreihe fortgesetzt, in der Aspekte der Kultur und Geschichte sowie die gegenwärtigen Verhältnisse von Regionen im östlichen Europa aufgegriffen werden, wo Deutsche gelebt haben bzw. immer noch leben. Bisher wurden Schlesien, Siebenbürgen, das Banat, die Vojvodina, die Bukowina u. a. behandelt. Nunmehr steht die Geschichte der ehemaligen deutschen Siedlungen an der Nord- und Westküste des Schwarzen Meeres, der Deutschen um Odessa, auf der Krim, in Bessarabien und der Dobrudscha im Fokus des Interesses.
Die Schwarzmeerdeutschen zählen historisch zu den Russlanddeutschen. Sie wurden vor etwas über 200 Jahren vom russischen Zaren als Kolonisten angesiedelt. Ihre kollektive Existenz ist durch Umsiedlungen und Vertreibungen im Zweiten Weltkrieg sowie durch Aussiedlungen in die Bundesrepublik Deutschland vor und nach dem Zerfall der Sowjetunion an ein Ende gekommen.
Prof. Dr. Victor Krieger (Universität Heidelberg) wird über „Deutsche Siedlungsgeschichte in Südrussland im 19./20. Jahrhundert (Schwarzmeer-/Bessarabiendeutsche)“ sprechen, Dr. Hans Rudolf Wahl (Universität Bremen) über „Bessarabien und die Bessarabiendeutschen während der Russischen Revolution 1917/18“, Priv.-Doz. Dr. Mariana Hausleitner (Berlin) über „Die staatlichen Maßnahmen zur Romanisierung und ihre Folgen für die Minderheiten“, Dr. Cornelia Schlarb (Universität Göttingen) über „Die Rolle der evangelischen Kirche in Bessarabien (Schule, Sozialwesen usw.)“ und Pastor D. Min. Arnulf Baumann (Wolfsburg) über Einflüsse des Nationalsozialismus auf die Deutschen in Bessarabien (1930er Jahre)“. Priv.-Doz. Dr. Ute Schmidt (Freie Universität Berlin) stellt in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen „Die Umsiedlung der Deutschen aus Bessarabien“, Dr. Katharina Haberkorn (Augsburg) die „Deutschen in der Ukraine. Bemühungen um Anerkennung und Bewahrung der Kultur nach 1939“, Priv-Doz. Dr. Günter Koch (Universität Passau) „Die Ansiedlung der Bessarabiendeutschen in Polen in der Zeit von 1941 – 1944. Ein Zeitzeugenprojekt“ und Dr. Meinolf Arens (Geseke) ein „ Städteporträt Odessa“.
Anmeldungen unter dem Stichwort „Schwarzmeerdeutsche“ an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: 0971-714 70, Fax: 0971-714 717, E-Mail: info@heiligenhof.de