Überraschungsrückzieher vor den Wahlen

Philharmonie-Direktor Gârboni tritt aus dem Wahlkampf aus

Temeswar – Das Schimpfwort „mitici“ wird wohl in dieser Wahlkampagne nicht mehr fallen. Zumindest nicht aus dem Munde von Philharmonie-Direktor Ioan Coriolan Gârboni. Dieser hat am Dienstag öffentlich bekannt gegeben, dass er sich aus dem Rennen um das Amt des Temeswarer Bürgermeisters zurückzieht. Nachdem er bei jeder Gelegenheit das abwertende Wort für die Regierung in Bukarest in die Runde geworfen hatte, sagte der Kulturmensch auf einer Pressekonferenz: „Nicolae Robu ist der einzige Kandidat mit großen Chancen, gewählt zu werden, und eine Person, die den Wohlstand Temeswars garantieren und die Unterstützung der Regierung für sich gewinnen kann“.

Seine potentiellen Wähler ermahnte er, für den ehemaligen Rektor der TU Politehnica, Nicolae Robu (USL), zu stimmen. Durch seine Geste wirkte Gârboni wie eine Krankenvertretung für Nicolae Robu, der sich aus Krankheitsgründen an kaum einer öffentlichen Debatte beteiligen konnte, meinten einige seiner Gegner.

Ioan Gârbonis Rückzieher wirkte sich auf einige seiner potentiellen Wähler recht negativ aus. Viele spekulierten, ob Gârboni nicht etwa von der USL bestochen oder erpresst wurde, zumal der ehemalige Kandidat in der Presskonferenz meinte, dass er am Sonntag „sich selbst wählen wird“. Die Stimmzettel für Sonntag sind bereits gedruckt worden, so dass er tatsächlich seinen Namen darauf wird abstempeln können.