Bukarest (ADZ) - Die als Nachfolger der implodierten PRM geltende ultranationalistische Partei PRU (Partidul România Unită/Partei Geeintes Rumänien) entwickelt sich zum Sammelbecken für Parlamentsabgeordnete, die bei ihren bisherigen Parteien in Ungunst gefallen sind und daher kaum Chancen für einen Platz auf den Wahllisten haben. Insbe-sondere unzufriedene Sozialdemokraten zieht es diese Tage in die Zwergpartei ihres früheren Parteikollegen Bogdan Diaconu, der am Dienstag offen Ex-Premier Victor Ponta den Parteivorsitz anbot, sollte dieser sich zum Parteiwechsel entscheiden.
Kurz davor hatte der als Freund Pontas geltende Abgeordnete Sebastian Ghiţă seinen Wechsel ins PRU-Lager bekanntgegeben, nachdem letzte Tage bereits Pontas Regierungssprecher Mirel Palada, der frühere Juso-Chef Mihai Sturzu, die Abgeordneten Cristian Rizea und Ion Eparu sowie Senator Daniel Savu (alle PSD) ihren Eintritt in die PRU mitgeteilt hatten.
Die Ultranationalisten, die bisher hauptsächlich durch antieuropäische und antimagyarische Parolen sowie durch Vlad den „Pfähler“ im Parteiwappen für Furore sorgten, verhandeln zudem auch mit Mircea Geoanăs PSRO bezüglich eines Wahlbündnisses.
Dank ihrer mittlerweile 11 Parlamentarier beabsichtigt die PRU, gleich zu Beginn der neuen Parlamentssession die Gründung einer eigenen Fraktion zu beantragen.