Bukarest (ADZ) - Die jüdische Minderheit in Rumänien bescheinigt der Mehrheit zunehmenden Antisemitismus: Laut den am Montag veröffentlichten Ergebnissen einer im Auftrag des Elie-Wiesel-Landesinstituts zum Studium des Holocaust erstellten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Avangarde bestätigten 71 Prozent der Befragten deutliche antisemitische Tendenzen in der rumänischen Gesellschaft, während 41 Prozent erachteten, dass der Antisemitismus hierzulande in den letzten fünf Jahren zugenommen hat. Verdeutlicht wurde dieser laut Befragten vor allem durch die Schändung jüdischer Friedhöfe, diverser Einrichtungen oder Denkmäler, wobei er in den sozialen Netzwerken, der Politik, aber auch in den Medien als besonders prägnant empfunden wurde.
24 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal Ziel antisemitischer Bemerkungen, 14 Prozent sogar antisemitischer Vorfälle oder Straftaten gewesen zu sein. 27 Prozent der befragten Angehörigen der jüdischen Minderheit führten zudem an, auf das Tragen von Symbolen des Judentums zu verzichten, um nicht als Juden erkannt zu werden.
Für die Erhebung befragte Avangarde 440 der insgesamt 2378 Angehörigen der jüdischen Minderheit hierzulande.