Unabhängiges Hermannstadt sechzehnfach künstlerisch

Lange Nacht der Galerien auch im Internationalen Diakoniewerk

Hermannstadt – Grafiker Dan-Raul Pintea (Jahrgang 1981), Alumnus des Kunstgymnasiums Hermannstadt/Sibiu und der Universität für Künste und Design Klausenburg/Cluj-Napoca (UAD), hat alles Menschenmögliche unternommen, um Hermannstadt die Lange Nacht der Galerien 2021 (Noaptea Albă a Galeriilor, NAG) nicht verpassen zu lassen. Dem organisatorisch geschickten Künstler mit eigenem Atelier in der Mühlgasse/Andrei Șaguna, der tosenden Straßenverkehrshauptschlagader Hermannstadts, dürfte es nicht sehr schwer gefallen sein, Zusagen von Ateliers und weiteren Anbietern einzuholen. Die NAG 2021 in der Altstadt am Zibin startet morgen, am 15. Oktober, und dauert bis Sonntag, den 17. Oktober. An allen drei Abenden gilt von meist 18 Uhr bis 23 Uhr freier Eintritt zu Ausstellungen und Werkstatträumen quer durch die innere Ober- und Unterstadt.

Das Deutsche Kulturzentrum Hermannstadt ist doppelt auf dem Plakat der Wochenendveranstaltung vertreten. Alexandra Coroi und Yotam Schlezinger laden in der Wintergasse/Timotei Popovici zu einer Klanganimation ein. Die zweite Überraschung am selben Ort steht unter der Überschrift „re||start“. Ein paar Gehminuten von hier entfernt im renovierungsbedürftigen Barockpalais von Carl und Michael Brukenthal in der Reispergasse/Avram Iancu stellen Andrei Szabó und Florin Viorel aus. Ihr edler Standort zur Auflage 2021 der NAG ist permanente Adresse des Blindenvereins Hermannstadt und derzeit auch noch Anschrift der Werkstatt von Allrounder Vladimir Tancou, der vor wenigen Jahren leider einen Schlaganfall erlitten hat und seinen Arbeitsplatz seither nur noch höchst selten aufsucht. Der Blick durch zwei Straßenfenster in sein großes Atelier spricht Bände von einer Patina längst vergangener Zeiten.

Um die Ecke am Kleinen Ring/Piața Mică wartet Alexandru Cînean auf Besuch in seiner „Ambasada Creativă No!Hai“. Für seine neuen Bilder hat er sich den kernigen Satz „Noi ne-am iubit în pandemie“ (Wir haben uns in der Pandemie geliebt) als Leitspruch ausgedacht. Die „Stadt der Künstler“ (Orașul Artiștilor) gleich nebenan vor dem Ratsturm/Turnul Sfatului öffnet drei Stunden vor der Richtzeit um 18 Uhr. Das vollständige Programm ist auf dem Facebook-Account Noaptea Alba a Galeriilor Sibiu zu finden.