Eine Zeichentrick-Ästhetik und Bezüge zur Pop-Kultur geben dem Deutschunterricht Schwung. Goethes Sprache kann schwierig zu lernen und zu meistern sein, besonders durch verstaubte Methoden, wie etwa dem überbewerteten Frontalunterricht. Der Hamburger Künstler Lyonn Redd kommt mit einem Gegenvorschlag und baut auf seine Erfahrung als Dozent und sein Talent auf. Als Cartoonist erntete er mit seiner Comic-Figur Mick weltweiten Ruhm. Keine unwesentliche Rolle dürfte auch die Langlebigkeit des DaF-Jugendmagazins „Juma“ gespielt haben. Darin erschienen die Comics von Lyonn Redd – eine von vielen Kollaborationen des Cartoonisten mit deutschen Bildungs- und Sprachförderungseinrichtungen.
Eine solche Kollaboration brachte Lyonn Redd Mitte März nach Temeswar. Mit seinem unkonventionellen Crashkurs in Sachen deutsche Sprache tourte Redd durch Rumänien und die Republik Moldau. „Mars tanzt Erde“ ist für den Künstler eine Hit-Show, die ihn um die ganze Welt gebracht hat. Auf Einladung der Goethe-Institute spielt der Künstler vor Schülern aus aller Welt, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Darum besuchte Redd auch in Temeswar nicht die deutschsprachige Schule, sondern stellte „Mars tanzt Erde“ Sechst- und Siebentklässlern vom C.D. Loga-Lyzeum vor. Sie lernen Deutsch als Fremdsprache.
Marsianer lernen Deutsch
Doch sprachliche Barrieren stellen keine Hürden dar, wenn der Künstler Deutsch in ein für Kinder und Jugendliche attraktives Gewand packt. Er setzt mit seiner 45-minütigen Fantasiereise der deutschen Sprache ein „Cool“-Siegel auf. Dafür bedient er sich vieler Bilder deutscher Städte, Landschaften und deutscher Lebensweisen. Spiele, Wettbewerbe und hippe Musik bilden die Bausteine seines Unterhaltungsprogramms mit Lerncharakter.
„Mars tanzt Erde“ erzählt die Geschichte einer Gruppe von Außerirdischen, die Deutschland besuchen. So wie die Zuschauer selbst, müssen die Fremden von einem anderen Planeten, zuerst alles über Land, Leute und natürlich die Sprache in Erfahrung bringen. Dank zeitgemäßer Musik klickt das Programm schnell mit jungen Zuschauern. Neben Hits aus den Charts wird auch House- und Elektromusik für die musikalische Untermalung verwendet.
Das Deutsche Kulturzentrum Temeswar war Gastgeber vor Ort. Die Tournee wurde vom Goethe-Institut Bukarest organisiert. „Mars tanzt Erde“ wurde bisher in über 22 Ländern und auf fünf Kontinenten gespielt. Auf seiner Tournee hielt Redd auch Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer. Das Thema: mehr Kreativität im Deutschunterricht. Lyonn Redd ist ein vielseitiger Künstler: Er macht Musik, malt, fotografiert. Als Dozent veranstaltet er regelmäßig Fortbildungen und Lern-Shows.