Bukarest (ADZ) - Die Präsidentschaftsbewerberin der Reformpartei USR, Elena Lasconi, spricht sich für eine tiefgehende Justizreform aus – die wichtigsten Gerichtsverfahren der Nachwendezeit, die für „Wahrheit und Gerechtigkeit für uns alle“ hätten sorgen sollen, seien nämlich alle verschleppt worden, beginnend mit dem Revolutions- über das Mineriade- bis hin zum Colectiv- und dem 10.-August-Verfahren. Unter diesen Umständen zu behaupten, dass die heimische Justiz funktioniere, sei schlichtweg lachhaft, sagte Lasconi in Anspielung auf ein Statement ihres PSD-Gegenkandidaten Marcel Ciolacu, der jüngst behauptet hatte, die Justiz könne „beiseite gelassen“ werden, da sie funktioniere.
Der USR-Chefin zufolge habe den „dubiosen Machenschaften“ von Richtern und Staatsanwälten, die die Idee eines tatsächlichen Rechtsschutzes „beschmutzen“ würden, umgehend ein Ende bereitet zu werden. Ein ganzes Land habe gesehen, „wie ein PSD-Lokalbaron mit einem Kofferraum voller Schmiergeld“ herumkutschiere, inzwischen rede „uns die angeblich gut funktionierende Justiz ein, dass wir nicht richtig gesehen haben“ und alles anders gewesen sei, sagte Lasconi unter Verweis auf die vom Jassyer Berufungsgericht letzte Tage abgelehnten zahlreichen Beweismittel der Korruptionsjäger gegen den unter Korruptionsverdacht stehenden früheren Kreisratschef von Vaslui, Dumitru Buzatu (PSD).
Bezüglich des jüngsten Skandals um den angeblichen Plan der PSD, dem Chef der rechtnationalen AUR, George Simion, mittels Stimmen von PSD-Anhängern zum Einzug in die Stichwahl zu verhelfen, um dem eigenen Parteichef Marcel Ciolacu auf diese Weise zum Wahlsieg zu verhelfen, sagte Lasconi, sie fordere Ciolacu öffentlich auf, derlei „gefährliche Spielchen tunlichst zu unterlassen“.