Verteidigungsminister im Weiler Dobraia

Ärzte des Militärspitals Temeswar in humanitärer Mission

Cornereva – Die flächengrößte Gemeinde Rumäniens – Cornereva im Osten des Banater Berglands bedeckt eine Fläche von der Größe Bukarests, also etwa 400 Quadratkilometer, und besteht aus 32 Weilern – erfreute sich am vergangenen Wochenende hohen Besuchs. Mit 15 Geländewagen war ein Konvoi des Militärkrankenhauses Temeswar in den mitten im Weilerkonglomerat Cornerevas gelegenen Ort Dobraia aufgebrochen. Ohne vorherige Ankündigung im Kreisvorort Reschitza (weder in der Präfektur noch im Kreisrat) war auch Verteidigungsminister Mihai Fifor (PSD) mit von der Partie.

Ziel des überfallartigen Besuchs war es, Gratiskonsultationen der Ärzteschaft des Militärkrankenhauses von Temeswar für die Bewohner dieser Weiler am Ende der Welt anzubieten (einer, Ineleț, ist nur aus dem Cerna-Tal über ein kompliziertes Leitersystem, das 280 Meter hoch ist, zu erreichen, das die Bewohner in einer Steilwand befestigt haben und instandhalten). Einige der zur Konsultation gekommenen Bewohner dieser isolierten Ortschaften gestanden, seit über 30 Jahren von keinem Arzt mehr untersucht worden zu sein.

Die Konsultationen fanden in der Grundschule des Weilers Dobraia statt. Allen zum Ärztebesuch Gekommenen wurden anschließend seitens des Verteidigungsministeriums Osterpäckchen mit haltbaren Nahrungsmitteln und fallweise auch Süßigkeiten und Kuchen überreicht. Um dem Konvoi der Geländewagen im Weichbild der Gemeinde Cornereva (hierher gelangt man, indem man in der Nähe von Mehadia/Herkulesbad von der E70 nach Norden abbiegt und ins Cerna-Gebirge bzw. ins Godeanu-Massiv fährt) Zufahrt zu gewähren, hatte der Bürgermeister von Cornereva (der einzige, der genau informiert war und auch die Ortsbewohner informierte) drei Tage lang alle Fahrzeuge der Gemeinde und alle Empfänger von Sozialhilfen mobilisiert, um die Wege – es handelt sich durchwegs um Karrenwege – schneefrei und passierbar zu machen.

Teilgenommen an der humanitären Mission haben Kardiologen, HNO-Ärzte, Stomatologen, Ophthalmologen, Gastroenterologen und Ärzte weiterer sechs Fachrichtungen, die sämtlich in der Notfallabteilung des Temeswarer Militärkrankenhauses arbeiten. Verteidigungsminister Mihai Fifor verhielt sich diskret und lenkte alle Aufmerksamkeit auf die Ärzte: „Heute geht es um sie, meine Kollegen vom Militärkrankenhaus! Es geht um eine humanitäre Geste, denn den Menschen, die hier medizinisch untersucht werden, bietet sich ganz selten eine Gelegenheit vor Ort dazu.“

Verteidigungsminister Fifor war zuletzt im August 2017 – damals als Wirtschaftsminister – im Banater Bergland, wo er die Ruinen der ehemaligen Kupferanreicherungsanlagen von Neumoldowa besuchte (die im Besitz, also auch in der Verantwortung des Wirtschaftsministeriums sind), wegen denen die EU gegen Rumänien ob der Verletzung der Umweltauflagen ein Vertragsverletzungsverfahren eröffnet hat. Allerdings hat sich seit dem Besuch von Wirtschaftsminister Mihai Fifor in Neumoldowa überhaupt nichts zum Guten gewendet und nach wie vor leidet die Gegend unter der Umweltvergiftung durch die ungefestigten giftigen Abraumhalden zwischen Altmoldowa und der Gemeinde Coronini, die direkt am Ufer des Donaustausees Eisernes Tor I liegen und regelmäßig vom örtlichen Sturmwind der Donauklamm, der Koșava, aufgewirbelt und bis ins südlich benachbarte Serbien verblasen werden.