Temeswar/Arad (ADZ) – Verteidigungsminister Vasile Dîncu (PSD) hat am Freitag in Temeswar erklärt, dass Rumäniens Verteidigungsstrukturen im ständigen Austausch mit der NATO und den anderen Bündnismitgliedern stünden und dass das nordatlantische Militärbündnis allen seinen Mitgliedern im Notfall beistehen werde. Obwohl für Rumänien keine akute Kriegsgefahr bestehe, müsse man im Falle eines bewaffneten Konflikts in der Nachbarschaft für alle Konsequenzen vorbereitet sein. Die Sicherheitsarchitektur in Europa stütze sich weiter auf die vor 30 Jahren erarbeiteten Prinzipien, damals habe man diese gemeinsam mit Russland und nicht gegen Russland ausgearbeitet, sagte der Verteidigungsminister ferner. Jeder Staat sei frei, seine Allianzen auf internationaler Ebene zu verhandeln und jedem Bündnis beizutreten, Staatsgrenzen seien unantastbar und die Gewalt als Mittel für die Lösung internationaler Fragen habe man ausgeschlossen. Die europäische Sicherheit basiere auf dem nordatlantischen Militärbündnis, das derzeit wieder an Bedeutung gewinne.
Der Verteidigungsminister hat am Freitag die 18. Aufklärungs- und Überwachungsbrigade der Rumänischen Armee in Temeswar sowie das Dr.-Victor-Popescu-Militärspital und das auf dem ehemaligen CFR-Stadion bereits im Mai 2020 aufgestellte Covid-19-Feldspital besucht. Inzwischen hat die Armee auf dem Gebiet des Stadions ein Modularkrankenhaus aufgebaut, der Minister zeigte sich über die Leistungen des Militärs bei der Bekämpfung der Pandemie sehr zufrieden. In Temeswar gäbe es ein Team von ausgezeichneten Fachkräften, dass sowohl auf militärischem, wie auch auf medizinischem Gebiet glänze, sagte Dîncu.
Seinen westrumänischen Besuch setzte der Verteidigungsminister in Arad fort, wo er die Militärs des 191. Infanterie-Bataillons, den Bataillonskommandeur und den Arader Bürgermeister traf. Die Arader hätten sich im Afghanistan und im Kosovo ausgezeichnet, sie hätten dort gekämpft und Rumänien alle Ehre gemacht, sie seien tapfere Soldaten und Fachleute von Ruf, sagte Dîncu nach dem Treffen in der Arader Festung. Allerdings habe man ihm gesagt, dass die Armee große Probleme bei der Rekrutierung habe, das Interesse der Jugendlichen an einer Karriere in der Landesverteidigung sei gering. Deshalb müsse die Armee neue Wege gehen und ihr Angebot besser verpacken, sagte der Minister.
Mit dem Arader Bürgermeister Călin Bibarț konferierte Verteidigungsminister Dîncu über die seit Jahrzehnten debattierte Übergabe der im 18. Jahrhundert von den Habsburgern gebauten Arader Festung an die Stadt Arad. Man habe es mit einer „never ending story“, einer nie endenden Geschichte zu tun, sagte Dîncu. Gemeinsam mit Generalleutnant Daniel Petrescu, dem Generalstabschef der Rumänischen Armee, habe er nach Lösungen gesucht und diese auch gefunden, man müsse diese nur noch in Gesetzesform gießen lassen, sagte Dîncu. Der Stadt Arad müsse ein Eigentumsrecht oder zumindest ein Nießbrauch übertragen werden, so dass die Kommunalverwaltung Mittel heranziehen und mit der Sanierung beginnen kann. Es handele sich um ein bedeutendes Baudenkmal Siebenbürgens und des Banats, das entsprechend verwertet werden müsse. Er glaube, dass er bei der höheren Armeeführung auf Verständnis gestoßen sei, die Stadt werde die Festung bekommen. Auch sei sich der PSD-Minister sicher, dass der PNL-Bürgermeister Bibarț ein Mann sei, der seiner Stadt viel Gutes tun könne, seit 20 Jahren kenne er ihn als einen pragmatischen Typen.
Der ehemalige Bürgermeister Gheorghe Falcă, der bei dem Treffen im Arader Rathaus anwesend war, sagte, dass die Stadt bereits an den Machbarkeitsstudien für die Sanierung der Pavillons und der Franziskanerkirche arbeite, man müsse nur noch mit der Entwicklungsagentur der Westregion in Temeswar die Details der einzureichenden Finanzierungsanträge klären.