Bukarest (ADZ) – Der Vizegouverneur der Notenbank (BNR) und frühere Präsident der Abgeordnetenkammer, Bogdan Olteanu (ex-PNL), ist in der Nacht auf Freitag von Korruptionsjägern festgenommen worden – er steht im dringenden Verdacht der Einflussnahme und Bestechlichkeit.
Laut Antikorruptionsbehörde DNA soll Olteanu im Sommer/Herbst 2008 als damaliger Chef des Unterhauses und Intimus des amtierenden Premiers Călin Popescu Tăriceanu vom einflussreichen Unternehmer Sorin Ovidiu Vîntu „eine Million Euro sowie Wahlkampfunterstützung“ durch dessen Mediengruppe gefordert und erhalten haben, „um im Gegenzug bei der Regierung die Ernennung einer bestimmten Person zum Gouverneur des Donaudeltas zu erwirken“.
Unter Berufung auf verfahrensnahe Kreise berichten die Medien indes einhellig, dass Vîntu nicht nur für Olteanu, sondern auch für dessen damaligen Partei- und Regierungschef Tăriceanu eine Million Euro springen ließ, um die Ernennung seines Vertrauten, des Journalisten Liviu Mihaiu, zum Delta-Gouverneur durchzuziehen, wo Vîntu große Investitionspläne hatte. In der Pressemitteilung der DNA wird Tăriceanu vorerst nicht erwähnt – die Behörde teilte lediglich mit, dass sie neben Olteanu und den jüngst zu seiner dritten Haftstrafe verurteilten Vîntu auch gegen „andere Verdächtige“ ermittele. Dafür bestätigte die DNA die mutmaßliche Bestechungssumme von 2 Mio. Euro, die Olteanu höchstpersönlich und in bar beim hauptstädtischen PNL-Sitz in Empfang genommen haben soll. Tags davor war Vîntu aus dem Knast zwecks Verhör zur DNA gebracht worden – ob er derjenige ist, der Olteanu verpfiff, ist noch unklar.
Laut Medien soll Olteanu teilweise geständig sein bzw. seine im Donaudelta erfolgten zahlreichen Treffen mit Vîntu im Sommer 2008 eingeräumt, dafür aber die Entgegennahme der Millionen bestritten haben. Die Notenbank verlautete ihrerseits am Freitag, dass Olteanus Aufgabenbereiche von den restlichen Mitgliedern der BNR-Leitung übernommen wurden.