Volksmusik-Ikone Marta Sebestyén tritt an sieben Orten im Banat und Siebenbürgen auf

Plakat des Hermannstädter Konzerts Foto: szeben.ro

Hermannstadt – „Kaláka“ heißt ihr vierköpfiges Folk-Ensemble mit allerhand Blas-, Streich- und Zupfinstrumenten, das sie 1969 in Budapest gegründet haben, und mit dem sie noch heute sehr gerne Konzerte nicht nur in Ungarn geben. Und mit ihren magyarischen „Tizenöt Zsoltár“ (15 Psalmen), einer Vertonung von Paraphrasen ausgesuchter Psalter-Zeilen, die 1996 und 1997 der heute 82 Jahre alte und aus Sathmar gebürtige Dichter Zoltán Sumonyi unter der gleichen Titelzeile publiziert hatte, ist den Brüdern Dániel und Vilmos Gryllus gleich nach der Jahrtausendwende auf Anhieb eine CD-Einspielung geglückt, der Sängerin und Volksmusik-Ikone Márta Sebestyén bis heute gültige Spitzenrelevanz aufgedrückt hat. Montagabend, am 3. Juni, geben die besonders wegen ihres Singens für den Oscar-preisgekrönten Spielfilm „The English Patient“ (1996) weltberühmt gewordene Interpretin sowie das Gryllus-Bruderpaar Dániel und Vilmos um 19 Uhr ein Konzert mit sämtlichen ihrer „15 Psalmen“ in der Synagoge von Hermannstadt/Sibiu. Selbstredend, dass es auf Ungarisch stattfindet, sich aufgrund der Klarheit seines ungefähren Inhalts aber auch für anderssprachige Zuhörer anbietet. Im Trio übrigens werden Márta Sebestyén und ihre zwei Mitspieler gerade eben noch abends zuvor die erste von sieben Stationen ihrer Tournee durch das Banat und Siebenbürgen angesteuert haben: die Gastspielreise beginnt Sonntag, am 2. Juni, in der neogotischen und evangelisch-lutherischen Kirche ungarischer Gemeindesprache von Arad. Dienstag, am 4. Juni, steht der zum First hin spitz zulaufende moderne Kirchbau im Ortsteil Betlehem der unitarischen Gemeinde in Oderhellen/Odorheiu Secuiesc auf dem Plan, Mittwoch, am 5. Juni, die gotische franziskanische Marienkirche im Wallfahrtsort Schomlenberg/Șumuleu Ciuc der Kreis-Hauptstadt Szeklerburg/Miercurea Ciuc, Donnerstag, am 6. Juni, die reformierte Kirche in der Burg von Neumarkt/Târgu Mureș und Freitag, am 7. Juni, zum Tournee-Vorschlusshöhepunkt die römisch-katholische Kathedrale der armenischen Gemeinde in Gherla. Das Finale der „Tizenöt Zsoltár“ steigt Samstag, am 8. Juni, in der griechisch-katholischen Nikolaus-Kirche von Sathmar. Alle Konzerte, jenes für die franziskanische Marienkirche Schomlenberg um 19.30 Uhr ausgenommen, finden um19 Uhr bei kostenlosem Eintritt dank freundlicher Unterstützung durch die Petöfi-Kultur-Agentur aus Ungarn und mit organisatorischer Hilfe der Ice-Flora-Stiftung in Niklasmarkt/Gheorgheni (Kreis Harghita) statt. In der Hermannstädter Synagoge zählen besonders die helfenden Hände des städtischen Vereins der Ungarn sowie der Jüdischen Gemeinde vor Ort. Das Plakat von Marta  Sebestyén und den Brüdern Dániel und Vilmos Gryllus besticht nicht zuletzt auch ökumenisch: den sieben Konzert-Stätten entsprechen nicht weniger als sieben verschiedene konfessionelle oder religiöse Zuordnungen.