Orawitza – Senator Ion Marcel Vela, der Kreischef der PNL Karasch-Severin, trat dieser Tage mit der Nachricht vor die Medien, dass der Umbau des Lungensanatoriums Marila – heute eine Außenabteilung des städtischen Krankenhauses von Orawitza – „zu einem wichtigen medizinischen Bezugsort auf der Landkarte Rumäniens“ begonnen hat. Die Nationale Kompanie für Investment, CNI, habe den Aus- und Umbau- sowie Modernisierungsvorgang gestartet, indem die Ausschreibung für die Entwurfsarbeiten auf der Nationalen Ausschreibungsplattform SEAP entschieden wurde.
Der Auftrag geht an die Firma Expert Project Design SRL. Die Entwurfsarbeiten haben als Fertigstellungstermin den 6. September 2022. Vela stellte den eigentlichen Start des Vorhabens – an dessen Vorbereitung seit mehr als einem Jahr gearbeitet wurde – als einen Erfolg der liberalen Leitung des Banater Berglands dar (in der Tat musste Kreisratschef Romeo Dunca, ein Augapfel des Senators und Ex-Innenministers – „der mit der schwarzen Lederjacke“ – mehrmals den Stadtrat Orawitza zusammentrommeln, bevor er dessen Zustimmung zum Projekt hatte), aber auch des Orawitzaer (PSD-)Bürgermeisters Costel Ursu (der angeblich immer noch auf dem Sprung steht, zur PNL überzuwechseln…).
Vela im Originalton: „Glückwunsch dem Präsidenten des Kreisrats, Romeo Dunca (…) und sämtlichen Kreisratsmitgliedern für die Unterstützung. Und Glückwunsch an Costel Ursu für seine Hingabe und Beteiligung. Aber Dank auch an Manuela Pătrășconiu, die Generaldirektorin von CNI, und an ihr Team!“
Vela nannte ein paar der Befunde, die in Vorbereitung der Ausschreibung von Experten bezüglich Marila zusammengetragen wurden und was man daraus zu machen gedenkt: „Aus dem ehemaligen TBC-Sanatorium wird ein Krankenhaus mit einer Nutzfläche von 20.000 Quadratmetern, bestehend aus Untergeschoss, Parterre und sechs Stockwerken. Im Untergeschoss werden eine komplett eingerichtete Küche, die Wäscherei und die Heizung untergebracht. Im Parterre werden die Notaufnahme und die allgemeine Aufnahme ins Krankenhaus untergebracht, aber auch Verwaltung und einige sonstige Räumlichkeiten. Der erste und der zweite Stock beherbergt künftig die Abteilung für Pneumophthisiologie mit 80 bzw. 100 Betten. Die dritte Etage ist chronisch Kranken vorbehalten, mit 100 Betten, die vierte Etage wird eine Rehabilitationsabteilung mit 100 Betten beherbergen und auch bei künftigen Pandemien nutzbar sein. Nach der Fertigstellung des Umbaus ist diese Etage zuerst für die Rehabilitation von Covid-19-Patienten gedacht. Das fünfte Stockwerk ist für die Behandlungen von Kindern mit Lungenproblemen gedacht (pädiatrische Pneumophthysiologie) während das oberste Stockwerk für Freizeit und Entspannung eingerichtet wird.“
Zu bemerken ist, dass die zwei obersten Stockwerke heute wegen massiver Infiltrationen von Regenwasser und Vergammelung aufgrund seit Jahrzehnten fehlenden Investitionen in die Instandhaltung überhaupt nicht mehr genutzt werden können. Das Projekt sieht für sämtliche Abteilungen auch den Ankauf neuer Ausstattungen/Einrichtungen vor. Zudem sollen in Marila vier Druckkammern gebaut werden, nachdem festgestellt werden musste, dass im Krebs-Rehazentrum der „Clinica Nera“ die Vormerkungen für Behandlungen in der einzigen Druckkammer um Monate im Voraus gemacht werden müssen.
Marila, ursprünglich als Rehabilitationskrankenhaus für Kriegsversehrte des Ersten Weltkriegs zu Beginn der 1920er Jahre aus Beton im Gleitschalverfahren gebaut, war das einzige Lungensanatorium Westrumäniens und soll es wieder werden, wobei als ein wesentlicher Faktor der Behandlung der nachweislich ungewöhnliche hohe Ozongehalt der Luft des Berges gilt, wo es hingebaut wurde.