Hochkarätige Gäste und eine besondere Festschrift zum Mönchtum und Ordensleben würdigten den rumänischen orthodoxen Metropoliten Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa zu seinem 65. Geburtstag am vergangenen Wochenende in Nürnberg. Der frühere Weihbischof von Hermannstadt ist seit 1994 Erzbischof von Deutschland, Österreich und Luxemburg und Metropolit für die rumänischen orthodoxen Christen dieser Länder sowie der Länder Norwegen, Schweden und Dänemark. Zum Kreis der Gratulanten gehörten unter anderem der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos, Regionalbischof Christian Schmidt (Kirchenkreis Ansbach-Würzburg) als Vertreter der Bayerischen Landeskirche, Diakonie-Rektor Hermann Schoenauer, dessen Diakoniewerk Neuendettelsau seit Jahren besondere Beziehungen zur Rumänischen Orthodoxen Kirche und der Metropolie in Nürnberg pflegt, sowie der Leiter des Ostkirchlichen Instituts des katholischen Bistums Regensburg, Monsignore Albert Rauch.
Zum Jubiläum überreichte der bayerische Theologe Jürgen Henkel, früher Leiter der Evangelischen Akademie Siebenbürgen/EAS, jetzt Pfarrer in Selb, dem Metropoliten eine Festschrift. Der kürzlich bereits in Hermannstadt vorgestellte 470 Seiten starke Band mit hochkarätigen internationalen Autoren widmet sich dem Thema „Askese versus Konsumgesellschaft. Aktualität und Spiritualität von Mönchtum und Ordensleben im 21. Jahrhundert“. Henkel gab das Buch gemeinsam mit dem katholischen Prälaten Nikolaus Wyrwoll heraus. Im Rahmen des Festakts würdigten Regionalbischof Christian Schmidt und der griechisch-orthodoxe Metroplit Augoustinos sowie der rumänische Weihbischof Sofian aus München das Wirken von Metropolit Serafim seit 1994 in Deutschland. Vor allem das ökumenische Engagement des ranghöchsten orthodoxen Bischofs in Bayern wurde dabei betont.
Metropolit Serafim wurde 1948 in Boholt bei Fogarasch/Făgăraş geboren. Er war von 1990 bis 1994 Weihbischof der Metropolie von Siebenbürgen und ist seit 1994 Erzbischof von Deutschland, Österreich und Luxemburg und Metropolit der Rumänischen Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa. Er zählt damit zu den ranghöchsten Bischöfen seiner Kirche. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich 1985 mit der Gebetsbewegung des Hesychasmus unter Laien und Mönchen in Rumänien, die Arbeit liegt auch auf Deutsch vor. Von 1994 bis 2001 hatte die 1993 ins Leben gerufene Metropolie ihren Sitz am Ostkirchlichen Institut in Regensburg, seit 2001 in Nürnberg. Hier hat die Metropolie eine evangelische Kirche in der Fürther Straße erworben, diese zur Kathedrale umgebaut und das Anwesen zum Metropolitansitz. 1994 fand der Metropolit neun Pfarreien in Deutschland vor, heute sind es 54 Gemeinden. 2006 wurde die Metropolie vom Freistaat Bayern als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt, auch in Hessen, in Baden-Württemberg und im Saarland hat die Metropolie diesen Rechtsstatus.