Was tun bei Verdacht auf Covid?

Weniger Patienten müssen ins Krankenhaus – Tipps für Covid zuhause

Symbolbild: pixabay.com

Fieber, Husten, Halsweh, Erschöpfung oder Muskelschmerzen, manchmal auch der Verlust von Geschmacks- oder Geruchssinn – dies sind die Leitsymptome für Covid-19. Hinzu kommen viele unspezifischere, etwa Kopfschmerzen, Erschöpfung, starkes Schwitzen oder Verdauungsstörungen. 

Natürlich kann auch eine harmlose Erkältung dahinterstecken. Wichtig ist jedoch, sich rasch Klarheit zu verschaffen, denn im Falle einer Infektion mit SARS-CoV-2 kommt es auf schnelle, richtige Behandlung an, am besten vom ersten Tag. Dies gilt umso mehr für Risikopatienten ab 65 oder mit Begleiterkrankungen. Also nicht erst warten, bis sich die Symptome verschlimmern! 

Bis dato wurden mittelschwer erkrankte Covid-Patienten ausschließlich in Krankenhäusern behandelt. Diese Regel hat sich nun geändert, um nicht mehr unnötig Krankenhauskapazitäten zu binden, wie das Gesundheitsministerium informiert. Wie aber kann man sein Risiko abschätzen? Wann sollte man, wie bisher, den Notruf beanspruchen, wann im Evaluationszentrum vorsprechen und wann genügt es, mit dem Hausarzt zu telefonieren? Wie ist vorzugehen bei einem Verdacht auf Covid-19? Hier das vom Gesundheitsministerium empfohlene Ablaufschema:

Schritt 1: Testen

Testen lassen kann man sich ab sofort gratis beim Hausarzt, oder wie bisher kostenpflichtig in den Apotheken, die diesen Dienst anbieten, sowie in privaten Labors. Wer sich bereits sehr schlecht fühlt, kann weiterhin den Notruf 112 tätigen oder bei der Notaufnahme eines Krankenhauses vorsprechen. 

Schritt 2: Test positiv – was nun?

Ist der Test positiv ausgefallen, umgehend den Hausarzt informieren, der die weitere Behandlung übernehmen kann, sofern keine Risikofaktoren vorliegen. 

Wer mindestens zwei Risikofaktoren aufweist, meldet sich so schnell wie möglich bei einem der Evaluationszentren, von denen landesweit 174 zur Verfügung stehen und die in Kürze auf einer interaktiven Karte auf der Webseite des Gesundheitsministerium aufgezeigt werden. Dort wird mittels einer ärztlichen Untersuchung das Risiko bzw. der Schweregrad der Krankheit ermittelt und die weitere Behandlung festgelegt. Dieser Dienst ist gratis und steht auch nicht versicherten Patienten offen. Mitbringen muss man lediglich die Bescheinigung des Testergebnisses. Eine ärztliche Überweisung ist nicht erforderlich. 

Im Evaluationszentrum werden Fieber, Blutsauerstoffkonzentration und Blutdruck gemessen, Laboranalysen durchgeführt, die Symptomatik insgesamt bewertet und, wenn nötig, ein Lungenröntgenbild aufgenommen.

Der dortige Arzt entscheidet dann, ob eine Einweisung ins Krankenhaus nötig ist oder der Patient zuhause behandelt werden kann. Falls erforderlich, werden antivirale Medikamente zur Behandlung ausgegeben. Die Kosten für die medizinischen Leistungen übernimmt in jedem Fall die Krankenkasse. Ins Krankenhaus eingewiesen werden ab sofort nur noch schwere Fälle.

Als Risikofaktoren für eine Covid-Erkrankung gelten Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, starkes Übergewicht, chronische Atemwegserkrankungen, chronische Niereninsuffizienz oder Leberkrankheiten, Immunschwäche, Träger von Spenderorganen oder Personen, die mit Stammzellen behandelt werden, aber auch ein Alter über 65 Jahre. 

Schritt 3: Isolation zuhause

Wer nicht ins Krankenhaus muss, ist verpflichtet, sich zu Hause streng zu isolieren. Mit komplettem Schema Geimpfte müssen sieben Tage in Isolation verbringen, Ungeimpfte zehn Tage. 

So lange ist man natürlich auch für Familienmitglieder ansteckend. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte der Infizierte in einem Zimmer von den anderen Bewohnern isoliert werden und, falls vorhanden, auch ein eigenes Bad benutzten. Bei Kranken, die nicht pflegebedürftig sind, das Essen vor die Tür stellen und Kontakte so weit wie möglich meiden.

Bei jedem Kontakt mit dem Erkrankten, dem Betreten oder Verlassen des Krankenzimmers, sollten alle Beteiligten Masken tragen, anschließend wird gelüftet. Wird ein gemeinsames Bad genutzt, müssen nach dem Aufsuchen des Infizierten Lichtschalter, Wasserhähne, Toilettenbrille und -deckel sowie Seifenspender desinfiziert werden; anschließend am besten gut lüften. Nach dem Benutzen der Toilette erst Deckel schließen, dann Spülung betätigen. Auch Handtücher sind natürlich mögliche Infektionsquellen.

Schritt 4: Überwachung der Symptome

Während der häuslichen Isolation ist es wichtig, die Symptome zu überwachen. Wenn sie sich verschlechtern oder besorgniserregende neue Symptome hinzukommen, ist umgehend ein Arzt zu verständigen. Bei Atemnot am besten den Notruf tätigen, sauerstoffbedürftige Patienten gehören ins Krankenhaus.

Regelmäßig sollte die Temperatur gemessen werden. Steigt sie über 37 Grad, den Arzt verständigen.

Die Sauerstoffkonzentration des Blutes kann man mit einem Pulsoxymeter überwachen. Das kleine Gerät wird an den Finger geklemmt und misst völlig schmerzfrei durch die Haut. Normal ist eine Sauerstoffsättigung von 99 bis 95 Prozent. Wenn dieser Wert schnell abfällt oder gar auf 93 Prozent bzw. darunter sinkt, ist umgehend der Arzt zu verständigen oder der Notruf 112 zu tätigen. 


Bislang (Stand 27. Januar) sind 174 Evaluationszentren geöffnet. Das nächstgelegene kann man auf einer interaktiven Karte des Gesundheitsministerium finden, unter ms.ro/centre-de-evaluare-covid-19.
Für Informationen zu Covid-19 steht außerdem weiterhin „Telverde“ zur Verfügung, rund um die Uhr erreichbar unter der Nummer  0800 800 358.