Temeswar - In diesem Jahr trug der Weihnachtsmann, der die Kinder mit besonderen Bedürfnissen, die von der Rumänischen Gesellschaft „Speran]a“ (deutsch: Hoffnung) betreut werden, beschenkte, Piercings, Ringe und eine Motorradjacke mit der Aufschrift „Timişoara Bikers“. Er ließ ausnahmsweise seinen von Rentieren gezogenen Schlitten am Nordpol und kam mit dem Motorrad an – immerhin herrschte in Temeswar/Timişoara ein ungewohnt warmes und sonniges Dezemberwetter, das zum Motorradfahren regelrecht einlud. Am Sitz von „Speranţa“ in der Ana-Ipătescu-Straße wurde das alljährliche Weihnachtsfest gefeiert, bei dem die Nutznießer der Wohltätigkeitsorganisation mit Geschenken bedacht wurden.
Für Cornelia Cojanu, die Vorsitzende der Rumänischen Gesellschaft „Speran-]a“, ist das Weihnachtsfest eines der schönsten Momente im Jahr. Die Organisation, die sich seit ihrer Gründung 1990 um benachteiligte Familien von Kindern mit geistiger Behinderung kümmert, veranstaltet jährlich eine Weihnachtsfeier für ihre Nutznießer. Das Fest begann mit einem kleinen Weihnachtskonzert, dargeboten von den Schülerinnen und Schülern der Gymnasialschule Nr. 19 „Avram Iancu“, die jedes Jahr zum guten Gelingen der Speranţa-Weihnachtsfeier beitragen. Dann rollte der Weihnachtsmann auf seinem Motorrad an, ihm zur Seite standen mehrere harte Kerle mit schwarzen Lederjacken und weichen Herzen, wenn man an die vielen guten Taten denkt, die die „Timi{oara Bikers 2007“ das ganze Jahr über verrichten.
„Seit zirka fünf Jahren bringen wir Geschenke für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen mit. Wir haben in diesem Jahr 50 Päckchen zustande gebracht“, sagt Cristian Gîndil² von den „Timi{oara Bikers“. Vor einer Woche haben die „Timi{oara Bikers“, die zurzeit 21 Mitglieder zählt, eine Weihnachtsaktion gestartet, bei der sie arme Menschen aus Temeswar und Umgebung beschenken. Fast 350 Leute wird dadurch geholfen. „Unser Ziel ist es, die Menschen das ganze Jahr über für gute Taten zu begeistern, doch die Feiertage scheinen einen größeren Einfluss auf die Großzügigkeit der Menschen zu haben“, sagt Cristian Gîndilă, der als Weihnachtsmann vor die Kinder trat, ihnen die Geschenke gab und sich mit den Kleinen fotografieren ließ.
Außer den Päckchen, die die „Timi{oara Bikers“ mitbrachten, organisierte der langjährige Unterstützer der Rumänischen Gesellschaft „Speran]a“, Sepp Viehhauser aus Österreich, 700 Geschenkpakete, und die Organisation TEMAH aus Hamburg ließ weitere Pakete den Kindern aus bedürftigen Familien zukommen. Durch das Projekt „Schülerpatenschaften“ unterstützt TEMAH die Geschwister der Kinder mit Behinderung, denen nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt werden kann, mit Schulsachen und anderen Spenden. Auch die „Gyula Trebitsch“-Schule aus dem Hamburger Stadtteil Tonndorf spendete über ihren Weihnachtsbasar für „Speranţa“. Den armen Familien auf dem Lande und den Sozialfällen aus Temeswar bietet „Speran]a“ 250 Päckchen mit Lebensmitteln, die bis Mitte Januar 2020 abgeholt werden können. Unterstützung kam auch in diesem Jahr von der Organisation „Hilfe für Kinder“ aus Deutschland und deren Temeswarer Beauftragten Mechtild Gollnick.