Das unermessliche Erbarmen Gottes mit der Menschheit hat sich gerade auch am Tag der Kreuzigung unseres Herrn und Heilands Jesus Christus gezeigt. Sogar im bitteren Leiden hat der Sohn Gottes, trotz Hass und Feindschaft, welche Ihm erzeigt wurden, Sein Heilswerk bis zu Ende geführt. Wenn man liest, was der Prophet Jesaja etwa 700 Jahre vorher im 53. Kapitel schrieb, so meint man in den Heiligen Evangelien die Leidensgeschichte Christi zu lesen. Zum Beispiel die Verse 5-7: „5 Aber ER ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf IHM, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. 6 Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Sünde auf IHN. 7 Da er gestraft und gemartert ward, tat ER seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut“. Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Bundes ist in voller Übereinstimmung. Wer die Prophetien über Christus im Alten Testament betend und mit Ehrfurcht liest, der merkt, wie sie sich bis ins Detail im Neuen Testament erfüllt haben.
Die ganze Welt wird vom Leiden und Tod Christi ergriffen. Im Evangelium nach Matthäus Kap.27,45 heißt es: „Und von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde“. Hier ist etwas Unwiederholbares geschehen. Die Sünden der Menschen haben den Sündlosen bis zum Kreuzestod gebracht. Aber Gott in Seinem Allwissen kann auch daraus etwas Gutes machen. Es ist wunderbar, wie Gott dann alles zum Guten gewendet hat bei der Auferstehung. Der Heiland hat durch Sein ganzes Wirken als wahrer Mensch auf Erden nur Gutes getan. Und das Geschehen der Karwoche ist der bittere, ungerechte Lohn der Menschen dafür.
Am Karfreitag ist das größte Verbrechen der Menschengeschichte begangen worden, indem der Sündlose von den Sündern gemartert und getötet wurde. Und trotzdem hat Er sich nicht von uns abgewandt. Er hat diese Ungerechtigkeit geschehen lassen, nur damit wir zur Seligkeit gelangen mögen. Er ließ sich kreuzigen, damit wir durch Sein heiliges Blut gereinigt würden. Nur diejenigen, welche bedenken, was es den Herrn Jesus Christus gekostet hat, uns von der Sünde zu befreien, können auch wahrhaftig die Freude über Seine Auferstehung miterleben. Darum sollen wir Gott für Seine Fürsorge um uns Menschen danken und versuchen, so zu glauben und zu handeln, wie es als Antwort auf Seine Liebe angemessen wäre.