Yuri Kordonsky probt erneut am DSTT

Auch im Rahmen des euroregionalen Theaterfestivals TESZT wurde mit überdimensionalem Puppen- und Feuerspiel das Stück mit dem Titel „Draaagonul“ auf den Straßen Temeswars seitens Teatro dei Venti aus Italien gezeigt. Foto: Leo Coste

Temeswar (ADZ) - Unter der Leitung Yuri Kordonskys sind am Deutschen Staatstheater Temeswar die Proben zu dem Stück „Der Drache“ des russischen Autors Jew-geni Schwarz aufgenommen worden. Die damit verbundene letzte Premiere der Spielzeit 2022/23 soll am 28. Juli stattfinden.

Das Märchenstück in Parabelform entstand in den 1940er Jahren und behandelt das Zusammenspiel von Diktatur und Untertanengeist. Kurz nach seiner Uraufführung in Moskau 1944 wurde die Inszenierung verboten, weil man das Stück als Kritik am politischen System der Sowjetunion verstand. 1965 schuf der deutsche Regisseur Benno Besson am Deutschen Theater in Berlin, in der damaligen DDR, eine Inszenierung, die mehr als 15 Jahre auf dem Spielplan stand und fast 600 Mal aufgeführt wurde. Anfang 2022 inszenierte László Béres am DSTT „Die Schneekönigin“ von Schwarz, das nach Motiven des gleichnamigen Märchens von H. C. Andersen entstand und dem zeitkritische Töne weitgehend fehlen.

Yuri Kordonsky wurde in Odessa geboren und als Schauspieler und Regisseur in Sankt Petersburg ausgebildet. Er lebt seit rund zwei Jahrzehnten in den USA, wo er inzwischen an der renommierten Universität Yale Regie lehrt. Er inszeniert bereits zum dritten Mal am DSTT. Für die Aufführung „Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter“, die nach Erzählungen von Gabriel Garcia Márquez entstand, sprach ihm der rumänische Theaterverband UNITER 2018 den Preis für die beste Regie zu.

Zur Besetzung zählen Isa Ber-ger, Robert Bogdanov-Schein, Alma Diaconu, IoanaIacob, Marc Illich, Alexandru Mih²escu und Harald Weisz. Für die Ausstattung zeichnet Ioana Popescu verantwortlich, für die Dramaturgie Rudolf Herbert, während Isolde Cobe] die Regieassistenz innehat.