Der Filmtitel klingt nach einem dieser zahlreichen Do-it-yourself-Videos, die man ständig auf dem Online-Videoportal Youtube findet: Zehn Wege, um mit einer Trennung umzugehen. Der unbekannte Täter, den die Macher schlicht “Dan” getauft haben, spricht, unverschämt lässig mit den Händen in den Hosentaschen, die vernichtenden Worte aus. Es ist vorbei, sagt er und löst damit den inneren Konflikt aus, der die Figur Olga Töröks aus dem fast achtminütigen Kurzfilm treibt. Was folgt, sind kurze witzige Momente, die darstellen sollen, wie man damit umgehen sollte, wenn jemand dich verlässt. Die Vorschläge soll der Zuschauer nicht ernst nehmen, sie auch nicht wirklich zum denken anregen, sondern einfach nur amüsieren. Denn Olga und Silvia Török sowie Regisseur Octavian Mot wollen im Grunde genommen karikieren. Es geht ihnen in “10 ways how to deal with a break-up” um eine andere Sorte von Kommentar. Nein, es hat nichts mit Beziehungen zu tun. Zumindest nicht mit den Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Sondern es hat was mit Film zu tun. Und vermutlich am ehesten etwas mit der Beziehung zwischen dem Medium Film und der neuen Youtube-Generation, die sich ihren Fix im Internet holt und dabei auf bestimmte Qualitätsansprüche verzichtet, weil sie mit einem niedrigeren Niveau vertraut ist. Schließlich werden derartige Do-it-yourself-Videos in der Regel oft von Amateuren gemacht, die weniger Wert auf Ästhetik legen.
Darum erinnert der Kurzfilm eher an die Web-Miniserie “The Six” von College Humor - einer Unterhaltungsseite, die fast ausschließlich im Internet ihre Sketche ausstrahlt. Und darum ist der Film besonders, jedoch nicht ausschließlich für Filmbegeisterte ein Genuss. Denn hier wird mit Genres und ihren Konventionen gespielt. Plötzlich verwandelt sich Olga Török in eine asiatische Kung-Fu-Killermaschine, mit dem obligatorischen Hackmesser in der Hand, womit sie aus Dan einen “Dan Gogh” macht, indem sie ihm ein Ohr abschneidet. Dann kippt die Stimmung mit bluesiger Hintergrundmusik, Schwarz-Weiß-Bildern und stillen Aufnahmen, die an Film noir erinnern.
Regisseur Octavian Mot, der eher Werbefilme dreht, sucht hier die kreative Abwechslung. Einfach mal weg von den Ansprüchen einer kommerziellen Arbeit und sich stattdessen amüsieren und mit dem Medium spielen. Eine Woche lang wurde im vergangenen Sommer gedreht. Nachdem die Schauspielerinnen Olga und Silvia Török ihr Drehbuch vorstellten und sie zusammen mit Mot sowie der Produzentin Daniela Nedovescu fast einen Monat lang am Konzept werkelten. Das Buget war so gut wie nicht vorhanden. Gefilmt wurde im ehemaligen Büro von Nedovescu, Requisiten wurden ausgeborgt. Gefilmt wurde mit einer Spiegelreflexkamera. Wer sich das Endergebnis anschaut, würde nicht vermuten, dass es sich eigentlich um eine Low-Budget-Produktion handelt. Ein Beweis dafür, was Talent und Erfahrung wirklich ausmacht.
Schließlich ist aus einem Spiel ein amüsanter Kurzfilm entstanden, der sich als Do-it-yourself-Clip tarnt, eigentlich aber ein witziger Sketch ist made in Rumänien von einem talentierten Team, das dadurch daran erinnert, das Anspruch auch im Internet vorhanden sein kann und oft weniger Mittel bedarf, außer vielleicht dem entscheidenden: Talent.