Temeswar – Es geht um keine Zensur, sondern um die Volkszählung 2022, für die sowohl Temeswar wie auch die Vorortgemeinde Neusentesch/Dumbrăvița zu wenige Erhebungsbeauftragte gefunden hat. Noch zwei Wochen lang, bis am 17. Juli, gehen die Volkszähler von Haus zu Haus, um jene Bürger und Haushalte zu registrieren, die sich nicht schon selbst bis Ende Mai gezählt/online registriert haben. Der Temescher Präfekt Mihai Ritivoiu startete deshalb einen Appell an alle über 18-Jährigen, die einen Nebenverdienst haben wollen, sich bei den Bürgermeisterämtern um einen Vertrag zu bewerben. Gezahlt wird pro Haushalt (3,5 Lei) und befragte Person (7 Lei). Bereits im April hat die Temeswarer Stadtverwaltung begonnen, Personen zu rekrutieren, die von Haus zu Haus gehen, und die für die Volkszählung nötigen Daten einsammeln. Vorgegeben hatte das Nationale Statistikamt die nötige Zahl an Erhebungsbeauftragten pro Kommune. Rund 70 weniger hat die Stadt Temeswar, bei der sich jedoch relativ viele Bürger schon selbst gezählt haben.
In Neusentesch haben sich wohl 80% der Bürger selbst gezählt und die Angaben über ihre Haushalte online abgegeben, allerdings hatte das Statistikamt 22 Volkszähler für die Gemeinde vorgesehen und nur acht haben sich beschäftigen lassen. Mindestens zehn Personen werden noch gebraucht, so die Gemeindeverwaltung, die erklärte, dass manche der Erhebungsbeauftragte sich bereit erklärt hätten, auch zwei Sektionen zu übernehmen.
Wer sich nun trotzdem kurzfristig für den Nebenverdienst bewerben möchte, muss folgende Auflagen erfüllen: Mindestalter 18, mindestens ein Lyzeum beendet haben und ein sauberes Führungszeugnis vorweisen. Der Umgang mit einem Tablet sollte sicher sein, genauso wie der freundliche doch bestimmte Umgang mit anderen Personen, aber man sollte auch gut unter Druck arbeiten können. Die Erhebungsbeauftragten brauchen zwecks Kommunikation ein eigenes Mobiltelefon. Von Vorteil sei es, besonders wenn man in solchen Gegenden unterwegs ist, in denen bestimmte Nationalitäten-Gruppen wohnen, deren Sprache zu beherrschen, so die Ausschreibung der Stadt Temeswar. Wer schon einmal bei einer statistischen Erhebung teilgenommen hat oder Erfahrung im Bereich der Statistik mitbringt, wird ebenfalls vorgezogen. Außerdem wird die Bereitschaft für flexible Arbeitszeiten gefordert, für mindestens acht Stunden am Tag sowie an Wochenenden.
In Rumänien wird bei der Volkszählung die gesamte Bevölkerung befragt, bzw. alle Haushalte erhoben, sofern es die Erhebungsbeauftragten schaffen, die Bürger aufzufinden oder sich diese selbst gezählt haben. Bis am 27. Mai hatten sich knapp 11 Millionen Rumänen selbst online registriert.