Am 12. September feiert die römisch-katholische Pfarrkirche des Randviertels und V. Temeswarer Stadtbezirks Mehala ihr 130. Kirchweihfest. Diesmal leider nicht mehr ganz nach echt Mehalaer Art, also nicht mehr als traditionelles banatschwäbisches Kirchweihfest, viele Jahre noch bis kurz nach der Wende von der aktiven Mehalaer deutschen katholischen Jugend organisiert, mit Blasmusik, Trachtenpaaren und Kirchweihfest im Pfarrhof, sondern nur als schöner Festgottesdienst für die kleine römisch-katholische Kirchengemeinde. Die Marienkirche, heute gemeinsam auf dem Hauptplatz des Stadtviertels, dem Avram-Iancu-Platz, mit der serbisch-orthodoxen und der rumänisch-orthodoxen Kirche, wurde 1887 für die katholischen Gäubigen des Viertels (ursprünglich wurden sie von der Pfarrei aus der Festung Temeswar betreut) auf der Westseite des Platzes errichtet und am 12. September dieses Jahres der Seligen Jungfrau Maria geweiht. Schon 1896 wurde die Pfarrei von den Salvatorianern übernommen. Baumeister war der Josefstädter Eduard Reiter. Der Hochaltar und die beiden Nebenaltäre wurden von Ferdinand Stuflesser aus Südtirol in seiner Werkstatt angefertigt. Das Hauptgemälde des Hochaltars stellt die Gottesmutter mit Jesuskind dar. Die schön bemalten Glasfenster stammen aus dem Atelier der Firmen Mayer und Müller, beide aus München. Wegen ihrer Beschädigung wurden diese 1975 von dem Temeswarer Maler George Boicean, einem Schüler von Julius Podlipny, erneuert. Die Bilder der zwölf Apostel im Kirchenschiff wurden von dem Neu-Arader Géza Ulrich geschaffen. Die vier Glocken wurden 1921 in der Arader Glockengießerei König gegossen. 1983 wurde die Kirche außen und 1987 innen renoviert. Bei der Renovierung des Inneren wurde die Kirche vom Malermeister Jakob Hahn jun. ausgemalt. Die Kirchenorgel ist eine sogenannte Kleinorgel, wie sie auch noch in etlichen Pfarrkirchen anderer Banater Ortschaften anzutreffen ist. Die pneumatische Orgel mit sieben Registern wurde 1902-1903 von dem bekannten Temeswarer Orgelbauer Carl Leopold Wegenstein angefertigt. An dieser Orgel wirkten unter anderem die Kantoren Karl Reiter (1922–1950) und Otto Vargha (1950–1983), die in der Kirche auch mit Gedenktafeln geehrt wurden.
Zu der Mehalaer Pfarrei gehört auch die kleine Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit aus der ehemaligen Temeswarer Eisenbahner-Kolonie Ronatz. Das Ronatzer Kirchlein soll um das Jahr 1928 erbaut worden sein.