15. Hatzfelder Stadtfest

Stefan-Jäger-Gemälde gespendet

Jägers Gemäldekopie in Originalgröße hängt nun in der Stefan-Jäger-Gedenkstätte aus Hatzfeld. Foto: Zoltán Pázmány

120.000 Lei aus dem Stadthaushalt wurden für die Veranstaltung des Hatzfelder Stadtfestes bereitgestellt. Die Kommunalverwaltung versuchte, das Geld so einzuteilen, dass jeder Bürger seinen Spaß hat. Drei Tage lang wurden somit in Hatzfeld/Jimbolia verschiedene kulturelle und sportliche Ereignisse veranstaltet und zahlreiche Konzerte für alle Musikgeschmäcker gehalten. Irina Florea, Horia Crişovan und seine Cover-Band, Alexandra Ungureanu & Crush, die Hatzfelder Rockband Aim, Bere Gratis und CRBL waren die Künstler, die beim Stadtfest performten. Der letzte Konzertabend wurde vollständig der Volksmusik gewidmet.

Die ganze Stadt feierte am Wochenende. Schon am Freitag sammelten sich die Händler in der Innenstadt. Kitschware und jede Menge Lebensmittel warteten schon auf ihre Kunden. Tagsüber konnten Kinder in Karussells oder in einer kleinen elektrischen Bahn fahren oder auf Ponys reiten.

Beim 15. Stadtfest in Hatzfeld feierte auch die deutsche Minderheit mit. Schon am ersten Tag der Feier begegneten sich die Vertreter der Minderheit im Haus des Deutschen Forums für ein kulturelles Programm zu Ehren des Hatzfelder Dichters Peter Jung. Zu Tränen gerührt waren die Anwesenden, als Renate Koch Jungs Gedicht „Die Heimat“ aufsagte. Die Hatzfelder

Heimatortsgemeinschaft zusammen mit dem Demokratischen Forum der Deutschen aus Hatzfeld, das Stefan-Jäger-Haus und die römisch-katholische Pfarrei boten der deutschen Minderheit vor Ort einige Festakte an. Nachdem die Feiertage mit einem kulturellen Programm zu Ehren von Peter Jung starteten und danach der Maler Stefan Jäger gefeiert wurde, ging das Stadtfest für die deutsche Minderheit am Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst zu Ende. Zuerst hielt Pfarrer Istvan Kovacs die Messe in der Hatzfelder Heimatkirche. Gleich danach wurde in der Kirche ein Konzert gehalten – der Tenor Vogel Laszlo sang und wurde von Orgel und Bratsche begleitet.

Das Stadtfest war eine gute Gelegenheit, auch an den Hatzfelder Maler Stefan Jäger eine Hommage zu richten. „Das Jahr 2012 ist zweifellos das Stefan-Jäger-Jahr. Es werden 135 Jahre seit seiner Geburt und rund 50 Jahre seit seinem Tod begangen.

Das darf nicht übersehen werden, vor allem nicht hier in seiner Heimatstadt“, sagte Josef Koch, der Vorsitzende der Hatzfelder Heimatsortsgemeinschaft (HOG). Somit spendete die HOG eine Farbdruckkopie in Originalgröße des Gemäldes „Die Einwanderung der Schwaben“. Das Originalbild befindet sich im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus aus Temeswar/Timişoara. „Dieses Werk spricht über unsere Herkunft als Banater Schwaben. Die Spende ist ein Dankeschön für die Stadt, aber auch dem Maler gegenüber“, fügte Koch hinzu. Zu der Veranstaltung kam auch Ovidiu Gan], der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament. „Dieses Gemälde bietet einen Einblick in die Geschichte. Es ist wichtig, das zu pflegen, was auch den nächsten Generationen bleibt“, sagte Ganţ.

Zum selben Anlass wurde auch das mehrsprachige Buch „Erbschaften“ („Moşteniri“) vorgestellt. Das Buch wurde von Maria Schulz, Renate und Josef Koch verfasst und stellt die Traditionen, Sitten und Bräuche der Banater Schwaben vor. „Es werden vor allem auch die besonderen Traditionen der Hatzfelder Schwaben präsentiert“, sagte Josef Koch.

Das Hatzfelder Stadtfest versuchte, die Tradition des Handballspielens wieder zu beleben. Auf dem Sportgelände am Hatzfelder Freibad spielten am Wochenende sowohl Frauen- als auch Männerteams Handball. Der neue Bürgermeister, Darius Postelnicu (PDL), wollte auch der mittleren Generation eine Entertainment-Möglichkeit anbieten. In einem neu gebauten Zelt hinter dem Hatzfelder Kulturhaus wurde eine Disco mit Musik der 80er Jahre gegründet. Nicht nur am Abend, sondern den ganzen Tag über konnten dort die Hatzfelder ihren Spaß haben.