Zieht man in Erwägung, wie lange nun schon das Denkmal der Großen Vereinigung von 1918 geplant und in Arbeit ist, kommt es dem Lebenswerk des Bildhauers Florin Codre gleich. Seit Jahren gibt es ein Hickhack zwischen dem Bildhauer, der Arader Stadtverwaltung und dem rumänischen Kultusministerium. Der Zeitpunkt, wann die 150 Tonnen schwere und aus zwölf Teilen bestehende Statue montiert wird, ist, auch acht Jahre nachdem sie in Auftrag gegeben wurde, unklar.
Der Rechtsstreit zwischen dem Bildhauer Florin Codre und dem Kultusministerium ist nun an einem Scheidepunkt angelangt. Der Beschluss des Bukarester Tribunals verpflichtet den Künstler, aus eigener Tasche den Transport des Denkmals nach Arad zu sichern und auch die Aufstellung zu finanzieren, wie dies aus dem Vertrag zwischen Künstler und Ministerium vom 7. Dezember 2007 hervorgeht. Bußgelder für die verzögerte Lieferung – wie sie das Ministerium gefordert hatte – muss Codre nicht bezahlen. Das gefällte Urteil ist nicht endgültig. Der Bildhauer selbst sagte dazu, der Beschluss des Bukarester Gerichtes sei „fast korrekt“. Florin Codre findet, dass kein Gerichtsbeschluss notwendig gewesen wäre, um das Kunstwerk zu verlagern. „Ich finde es absurd, dass mir vorgeworfen wird, dass ich das Werk mit Verzögerung fertiggestellt habe, da das Kultusministerium ebenfalls den Vertrag nicht eingehalten hat. Deshalb meine Begründung, dass der Beschluss ´nahezu korrekt´ war“, so der Künstler.
Auch mit der Stadt Arad liegt der Bildhauer im Clinch. So ist der künftige Standort des Denkmals Grund zu einem Wortgefecht über die Medien. Codre behauptet, die Stadt habe den Platz zum Aufstellen des Denkmals nicht geräumt. Aus der Arader Stadtverwaltung widerlegte die Sprecherin Corina Drăghici diese Anschuldigungen. Man könne den Platz erst räumen, wenn klar ist, dass das Denkmal auch geliefert wird. „Wir konnten uns nicht leisten, Jahre lang eine Baustelle in einer zentral gelegenen Gegend der Stadt zu haben“, wies sie auf die Verzögerung hin, mit der das Werk fertiggestellt wird. Seit Jahren liege die Dokumentation zum Aufstellen des Monumentes bereit, sagt Corina Drăghici. 2010 habe die Stadt auch drei Millionen Lei zur Verfügung gestellt, um die Arbeiten zum Aufstellen des Denkmals mitzufinanzieren. Seither wird die Summe von Jahr zu Jahr in den nächsten Haushalt transferiert und kann wann immer genutzt werden, sagt die Sprecherin der Stadt. „Die Baustelle wird erst dann eröffnet, wenn die einzelnen Teile des Denkmals auch geliefert sind“, so Drăghici.
Seit etwa zwei Jahren befinden sich Bildhauer und Kultusministerium im Rechtsstreit. Das Kultusministerium stellte zwischenzeitlich sogar in Frage, ob das Zehn-Millionen–Lei-Projekt überhaupt fertig sei, während Codre sagte, das Werk sei in China, wohin der Künstler gegangen war, um es zu schaffen. Im August 2014 verlangte Codre vom Kultusministerium einen Zuschuss von 400.000 Lei, um den Transport des Denkmals aus dem Hafen in Konstanza nach Arad zu sichern.
Das für Arad vorgesehene Denkmal ist laut Mediafax eine „endlose, stilisierte, Säule, deren Pfeiler die Konvergenz der drei rumänischen Provinzen darstellen soll“. Das Denkmal wird an drei Brücken verankert über einem künstlich angelegten Teich angebracht. Das Kunstwerk befindet sich derzeit auf dem Anwesen des Künstlers, in der Ortschaft Chiselet im Verwaltungskreis Călăraşi, 70 Kilometer von Bukarest entfernt.