Gestern vor genau 300 Jahren ist Prinz Eugen von Savoyen an der Spitze der Habsburgischen Armee siegreich in die Festung Temeswar hineingeritten. Der triumphale Einzug fand durch das Forforosa-Tor statt. An dem Gebäude, das an Stelle des einstigen Tores steht, wurden gestern zwei neue Tafeln enthüllt, die den Besuchern aber auch den Stadtbürgern die Bedeutung des Datums in Erinnerung bringen.
Den Sieg über die Armee der Osmanen hatte der Feldherr der Habsburgischen Armee nach einer mehr als anderthalbmonatigen Belagerung bereits am 12. Oktober erlangt, dann seinen Einzug an seinem Geburtstag geplant.
Damit waren die 164 Jahre osmanischer Herrschaft beendet, die neue geschichtliche Etappe, die sich eröffnete, wird von den Historikern als eine der erfolgreichsten in der Stadtgeschichte gesehen. In den folgenden Jahrhunderten wird sich das Stadtbild grundlegend verändern. Dieser Tage hat sich Temeswar intensiv an die Befreiung von der osmanischen Herrschaft erinnert. Konzerte, Ausstellungen, Tagungen, Buchvorstellungen und Paraden gehörten zu den wichtigsten Veranstaltungen, die die Bürger an ihre Geschichte erinnern sollten.
So wurde gestern ein Konzert im Hohen Dom zu Temeswar dem Befreier gewidmet: Unter dem Titel „Temeswar 1716 – die Anfänge einer europäischen Stadt“ ist bereits vergangener Woche die Ausstellung im Bischofspalais eröffnet worden. Am Wochenende hat in der Aula der Rumänischen Akademie – Filiale Temeswar eine Tagung stattgefunden, zu der Historiker und andere Akademiker eingeladen waren.
Zwei Schlagwörter konnte man den Diskursen entnehmen: „Befreiung“ und „Licht“, die das umreißen, was die Gegenwart von der geschichtlichen Etappe festhält, die 1716 ansetzte. Unter dem Motto „Temeswar – 300 Jahre Licht“ war nämlich die Veranstaltungsreihe von der Lokalverwaltung geplant worden.