Über hundert Personen haben Geld gespendet und die Sterilisierung von insgesamt 51 Tieren in Temeswar/Timişoara möglich gemacht. Dies ist die Bilanz des lokalen Tierschutzvereins Pet Hope, das Mitte Mai dieses Jahres die Kampagne „5 Lei für kostenlose Sterilisierungen“ in die Wege geleitet hat. Mehrere Tierschutzvereine aus Temeswar haben ihre Kräfte gebündelt und Seite an Seite für ein gemeinsames Ziel gearbeitet. Dieses war, durch Spenden kostenlose Sterilisierungen bei Haustieren aus Familien mit geringem Einkommen anzubieten und somit das Aussetzen von ungewünschten Hunden- und Katzenbabys zu verhindern.
Die Temeswarer Tierschutzvereine konnten mit den fast 5600 Lei insgesamt 37 Hunde und 14 Katzen sterilisieren. „Im Durchschnitt bekommt eine Hündin bei jeder Schwangerschaft sechs Welpen. Da eine Hündin sogar zwei Mal im Jahr trächtig sein kann, bringt sie also jährlich ungefähr zwölf Babys zur Welt. Infolge einer einfachen Rechnung können wir nun behaupten, dass wir die Aussetzung von über 200 Hundebabys verhindert haben“, sagt Alina Văcaru, Managerin des Pet-Hope-Vereins und Initiatorin der Kampagne. Die Tierschützerin weist auch darauf hin, dass die Sterilisierung einer einzigen Hündin, die sich unkontrolliert vermehren kann, sehr wichtig ist. „Allein die Zusammenarbeit der Tierschutzvereine und Tierärzte mit der Stadtpolizei und dem Bürgermeisteramt kann die Anzahl der streunenden Hunden und Katzen auf den Straßen von Temeswar mindern“, sagt Alina Văcaru.
Die Kampagne wurde von Pet Hope und dem Animal Care Team getragen und von mehreren Tierärzten unterstützt. Diese boten OPs zu ermäßigten Preisen an. Normalerweise kostet eine Sterilisierung - je nachdem, ob es sich um ein weibliches oder männliches Tier handelt - zwischen 95 und 200 Lei bei Hunden und 55 und 80 Lei bei Katzen. Infolge der Kampagne wurden für die insgesamt 51 Tiere aus den jeweiligen Haushalten kostenlose Sterilisierungen, aber auch der Transport in die Tierarztpraxen, das Futter und die Unterkunft angeboten. Das ganze Programm hat einen transparenten Ablauf – für jede Spende wurde eine Quittung erstellt und jedes sterilisierte Tier wurde in einer Datenbank eingetragen, so dass die Tierschutzvereine später auch eine Übersicht ihrer Arbeit vorlegen können. Einen Einblick in die Datenbank der Kampagne kann man auf der Facebookseite des Vereins (www.facebook.com/pethopetimisoara) bekommen.
„Eine bescheidene Summe kann vieles bewegen“
Da die Sterilisierungsoperation eines Tieres, das einer Familie mit geringem Einkommen gehört, meist sehr kostspielig ist, kamen die Vertreter der Temeswarer Tierschutzvereine auf die Idee, eine niedrige Summe als Spende zu verlangen. „Eine bescheidene Summe, die eigentlich vieles bewegen kann“, hatte zu Beginn der Kampagne Alina Văcaru vom Pet-Hope-Verein gesagt. „Es gibt Familien, die es sich nicht leisten können, ihre Hunde zum Tierarzt zu bringen. Ihre Tiere vermehren sich eben, wobei die Welpen meistens auf der Straße landen. Nun kommen wir diesen Familien entgegen und lassen kostenlos ihre Haustiere sterilisieren“, fügte die Temeswarer Tierschützerin hinzu. Ziel der Vereine ist es letztendlich, je mehr kostenlose Sterilisierungen durchzuführen.
Sterlisierungskampagne geht im Herbst weiter
Die Hunde- und Katzenbesitzer wurden auch über die Wichtigkeit, verantwortliche Haustierbesitzer zu sein, informiert, denn Tausende von Welpen geraten jährlich auf die Straßen der Großstädte. Schuld daran sind nicht die Straßenhunde selbst, die sich eben vermehren, sondern gerade deren Herrchen/Frauchen, die „Tierliebhaber“ also, die die ungewollten Hundebabys aussetzen. Dies ist eine der Hauptursachen, die zur Problematik der streunenden Hunde in Rumänien geführt hat. Die Massensterilisierung wird als Allgemeinlösung für das Problem der Straßenhunde in Betracht gezogen. Die Sterilisierung der Tiere soll gerade in den Haushalten anfangen.
Auch in den vergangenen Jahren wurden in Temeswar mehrere Kampagnen für die Sterilisierung von Hunden aus benachteiligten Haushalten organisiert. Jedoch liefen diese über Spenden von verschiedenen ausländischen Tierschutzvereinen. Nun soll am Bewusstsein der Bürger gearbeitet werden. „Es ist uns wichtig, dass die Menschen verstehen, dass wir auch für sie arbeiten. Die Hundeproblematik ist etwas von Allgemeininteresse – die gesamte Gesellschaft soll dazu beitragen, dass wir straßenköterfreie Straßen haben“, sagt Tierschützerin Alina Văcaru.
Wer helfen will, kann ab dem 1. September Spenden übergeben. Infos dazu kann man von der Webseite www.pethope.ro und auf Anfrage an die Mailadresse pet.hope.association@gmail.com und über die Telefonnummer 0723-004769 bekommen.