Arad - Das jährliche traditionelle Weinfest wurde in diesem Jahr im Kreis Arad gemeinsam mit einem anderen Ereignis begangen: Im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus der Kreishauptstadt, von Vertretern aus der gesamten Arader Weinbaugegend wurde der Abschluss eines der bedeutendsten Projekte des Arader Kreisrats in den vergangenen Jahren, der sogenannten „Arader Weinstraße“, feierlich begangen. Mit diesem vom Arader Kreisrat durchgeführten EU-Projekt im Gesamtwert von mehr als 61 Millionen Lei – davon sind über 48 Millionen Lei nicht rückzahlpflichtige EU-Gelder- wurde die Weinstraße Paulisch-Gyorok-Covăsânţ-Schiria saniert und modernisiert. Das für die Entwicklung dieser Gegend prioritäre Vorhaben wurde schon 2010 gestartet (die Arbeiten konnten erst 2011 beginnen). Erste Bauausführer waren die Baufirmen Confort AG und ICIM AG. Nachdem diese Firmen ein Insolvenzverfahren beantragten, wurden die Arbeiten von der Baufirma Sylc con Trans fertiggestellt. Die Weinstraße, insgesamt 24 Kilometer, stellt die Verbindung zwischen dem Marosch-Tal und dem Tal der Weißen Kreisch her. Trasse 1 (Kreisstraße 708 B) führt auf einer Länge von 18,7 Kilometern von Paulisch über Minisch, Gyorok, Cuvin, Covăsânţ bis Schiria. Die Trasse 2 (Kreisstraße 708 C) macht auf einer Länge von 5,3 Kilometern die Verbindung zwischen Gyorok und Arad perfekt. Außer dem traditionellen Weinfest wurden heuer im Rahmen dieser Feierlichkeiten erstmals auch die „Festtage der offenen Weinkeller“ begangen. Die zahlreichen Touristen von nah und fern wurden zur Weinverkostung, aber auch zum Besuch der touristischen Ziele der Weinbaugegend u.a. des Weinbaumuseums von Minisch, der Festung Schiria oder des Klosters Feredeu eingeladen.
Laut Adrian Ţolea, Vorsitzender ad interim des Arader Kreisrats, ist die Sanierung der Weinstraße ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung bzw. Wiederbelebung der alten Arader Weinbauregion. Die Weinbaugegend von Minisch-Măderat – dokumentarisch attestiert im IX. Jahrhundert- gilt als eines der ältesten Weinbaugebiete in Rumänien. Nach einer schwierigen Zeit kurz nach der Wende konnte die Arader Weinbauregion vor allem durch vorteilhafte EU-Projekte wiederbelebt werden: Private Weinbauern, in- und ausländische Firmen pflanzten hier in den letzten Jahren 1.800 Hektar neue Weingärten an. Es entstanden neue Weinkeller, allerorts wurden Pensionen errichtet. Vor allem jedoch durch die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur wurden gute Möglichkeiten für die Heranziehung von Investoren aber auch für die Steigerung der touristischen Attraktivität der gesamten Gegend geschaffen. Als deklariertes Hauptziel gilt die Entwicklung und Förderung eines eigenen Nischen-Tourismus, des in anderen Herren Ländern so gut funktionierenden Weinbau-Tourismus.