Ein „einzigartiges Schulwesen in Rumänien erhalten“, darin versteht Hartmut Koschyk, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, eine seiner Hauptaufgaben in Bezug auf Rumänien. Bei seinem Besuch in Temeswar nahm er das ungebrochene Interesse in Rumänien für deutschsprachigen Unterricht zur Kenntnis, gepaart mit der Tatsache, dass der Lehrermangel proportional mit dem Anstieg der Schülerzahl zunimmt. Deshalb findet Koschyk es als notwendig, dafür zu sorgen, dass „der Lehrerberuf an Attraktivität gewinnt“.
Seine Erkundungsreise ins Banat machte der sich seit Januar im Amt befindliche Hartmut Koschyk in Begleitung zweier seiner Mitarbeiterinnen, aber auch im Beisein des Vorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter Dietmar Leber, und von Peter Krier, Vorsitzender der AMG-Stiftungen. Vor Ort wurde der Aussiedlerbeauftragte vom Konsul Deutschlands in Temeswar, Rolf Maruhn, betreut. Besuche bei Behörden und in deutschsprachigen Kultur und Bildungseinrichtungen in Temeswar, aber auch ein Treffen mit Bischof Martin Roos standen für den Gast aus Deutschland auf dem Programm. Nicht zuletzt kam beim Treffen mit den deutschen Medienvertretern und dem Präsidenten des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat auch die Umsetzung des dualen Ausbildungssystems im Raum Temeswar sowie deren wirtschaftliche und soziale Komponenten zur Debatte.
Das Thema Jugend hat bei Hartmut Koschyk auch über die Idee der Kontinuität an den Schulen der Minderheiten hinweg einen hohen Stellenwert. Deshalb fand er es wichtig, dass Organisationen wie das deutsche Forum Jugendarbeit leisten, dass junges Personal an der Spitze von deutschsprachigen Institutionen steht. Im Kontext von Koschyks Interesse an der Förderung von Jugendlichen sagte Peter Dietmar Leber, dass es begeisternd sei, eine neue Generation kennen zu lernen. „Es ist etwas Neues entstanden, es sind Träger einer modernen deutschen Kultur herangewachsen“, so der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben.
Hartmut Koschyk ließ bei seinem Treffen mit den deutschsprachigen Medien in Temeswar erkennen, dass er die Leistung des DFDR-Abgeordneten Ovidiu Gan] „und die gute Zusammenarbeit“ würdigt, dass er sich dafür einsetzen wird, dass die Mittel aus Deutschland für die deutsche Minderheit in Rumänien mindestens auf dem derzeitigen Niveau bleiben, da Minderheitenpolitik „eine Antwort auf die Globalisierung sein sollte, wo die Notwendigkeit der Beheimatung auch über das physische Zuhause hinaus gewährleistet sein muss“.