„Das 30-Jahre-Konzert der Bega Blues Band spannt einen Bogen über die Zeit, denn vor zehn Jahren, ebenfalls im März, damals am 8. März, haben wir, gemeinsam mit meinem Kollegen Béla Kamocsa, der leider nicht mehr unter uns weilt, das Projekt ´De la Gershwin la Sting´ (Von Gerschwin bis zu Sting) für das Temeswarer Publikum vorbereitet“, sagt der Initiator des Unterfangens, Johnny Bota, eines der Gründungsmitglieder der bekannten Temeswarer Bega Blues Band (BBB). Das Festkonzert der BBB wird am Freitag, den 22. März, um 19 Uhr, im Capitol-Saal der Banatul-Staatsphilharmonie in Temeswar mit Begleitung des Philharmonieorchesters unter der Leitung von Radu Popa stattfinden.
Die BBB wird bei diesem Jubiläumskonzert in einer erweiterten Besetzung vor das Publikum treten. Die drei ursprünglichen Bandmitglieder waren Béla Kamocsa (1944-2010), der Vokalsolist und Gitarrist der Band, Johnny Bota (Bass-Gitarre) und Lică Dolga (Schlagzeug). Außer diesen werden noch Toni Kühn (Keyboard), Lucian Nagy (Saxophon, Schlagzeug), Maria Chiorean (Vokalsolistin) und Dan Alex Mitrofan (Gitarre) spielen. Die drei Letzteren sind ehemalige Studenten der von Johnny Bota gegründeten „Richard Oschanitzky“-Jazz- und Popfakultät (2005-2010) an der privaten Tibiscus-Universität in Temeswar. Das neueste Bandmitglied ist der Trompetist Flavius-Ştefan Olariu, der in den letzten sechs Monaten mit der Gruppe aufgetreten ist. Blues, Jazz, Soul und Funk gehören zum Programm in der Septett-Besetzung.
Gastsolisten des Konzertabends sind Aura Twarowska, Solistin der Wiener Staatsoper; Alexandra Guţu, Cellistin der Banatul-Staatsphilharmonie; Moni Bordeianu, der erste Lead-Sänger der beliebten Phoenix-Rockgruppe, sowie der Temeswarer Bluesgitarrist Mircea Bunea. In Zusammenarbeit mit Bunea, einem der früheren Mitarbeiter der Band, entstand 1993 die erste Blues-Jazz-CD in Rumänien überhaupt: „Blues de Timi{oara” („Blues aus Temeswar“), dessen Titelsong sich im Konzertprogramm des Abends wiederfindet.
Beim Festkonzert zum 20-jährigen Bestehen trat die BBB ebenfalls in Begleitung des Philharmonieorchesters, damals unter der Leitung von Cristian Oro{anu, aber im Festsaal der Temeswarer Staatsoper auf. „Für das Event vor zehn Jahren musste ich mir ein Notenschreibprogramm am Computer verschaffen und zugleich orchestrieren lernen“, erinnert sich Bota, Autor der Stücke, die für die Orchesterbegleitung gedacht sind, darunter auch Eigenkompositionen. Das Konzert ist vielfältig, mit wechselnden Bühnenauftritten der Solisten und der BBB, wo die Band selbstständig oder mit Orchesterbegleitung spielen wird, so Bota über die Konzeptorganisation. Bei zwei Stücken wird die BBB überhaupt nicht mitwirken, eines davon ist „Nebunul cu ochii închişi“ („Der Verrückte mit geschlossenen Augen“), ein Song der Phoenix-Rockband mit Moni Bordeianu und dem Philharmonieorchester. Das Programm wird mit einer der BBB gewidmeten Ouvertüre von Gabriel Almaşi eröffnet. Almaşi studierte Musikpädagogie an der Musikhochschule der West-Universität in Temeswar, absolvierte den Kompositionskurs von Remus Georgescu außerhalb des Studien-Curriculums, und studierte danach Komposition an der Nationalen Musikakademie in Bukarest. Derzeit unterrichtet er an der Temeswarer Musikhochschule.
Das diesjährige Konzert ist eigentlich eine „Wiederaufbereitung“ des „De la Gershwin la Sting“-Konzertes. Einige Stücke sind Kompositionen von George Gershwin, darunter das berühmte „Summertime“, „It Ain´t Necessarily So“ aus der Oper „Porgy and Bess“ und „Lady, Be Good!“. Solistin dieser drei Stücke ist die Mezzosopranin Aura Twarowska. Mit Moni Bordeianu wird die BBB die Hits der Phoenix-Rockgruppe mit Orchesterbegleitung vorführen: „Vremuri“ („Zeiten“ auch als „Hei tramvai“ bekannt), und „Mamă, mamă“ („Mutter, Mutter“). Zum Programm gehört ebenso Jimi Hendrix´ Hit „Hey Joe“, ein Stück mit dem die BBB in Trio-Besetzung viel Publikumserfolg erzielte. Solist ist hier auch der Gitarrist Mircea Bunea, der gemeinsam mit Moni Bordeianu bei allen Phoenix-Songs auftreten wird. Die Cellistin Alexandra Guţu wird wie vor zehn Jahren bei Stings „Fields of Gold“ mitwirken, sowie bei Johnny Botas „Song for Saşa“ und Gershwins „Lady, Be Good!“. Das Musikprogramm schließt mit „Blues de Timişoara”, dem BBB-Hit, der alle Gastsolisten auf der Bühne vereinen wird.
Eine CD mit der Aufnahme des Jubiläumkonzertes vor zehn Jahren im Festsaal der Temeswarer Staatsoper wird an diesem Musikabend dem Publikum zum Promotionspreis von 30 RON geboten. Die CD-Aufnahme konnte größtenteils mit der Unterstützung der Sopranin Mirela Zafiri, Solistin des damaligen Konzertes, zustande kommen, die für die Multiplizierung der CD sorgte. Die gebürtige Lugoscherin Mirela Zafiri starb 2012 an Lungenkrebs, im Alter von 41 Jahren. Sie ist auch die Cousine der ebenfalls in Lugosch geborenen Mezzosopranin Aura Twarowska, die beim Festkonzert zum 30. Bestehen der BBB auftreten wird.