Der deutschsprachige Literaturkreis Stafette besteht inzwischen seit 21 Jahren. Genauso langlebig ist auch der jährlich anscheinende Sammelband, der die Arbeit des Kreises sowie das kreative Schaffen seiner Mitglieder dokumentiert. Er stellt den Triumph einer Literatur dar, der viele den Untergang voraussagten, besonders nachdem einige ihrer bedeutendsten Vertreter der Vorwendezeit nach Deutschland auswanderten. Doch selbst wenn die ehemaligen Mitglieder der Aktionsgruppe Banat sowie die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller teilweise mit der alten Heimat schieden, so finden sich noch immer sowohl junge als auch alte Schreibende, die Deutsch als Ausdruckssprache gewählt haben, unabhängig davon, ob sie nun aus einer banatschwäbischen Familie stammen oder nicht. Und man darf optimistisch in die Zukunft blicken, besonders, wenn man den 21. Sammelband der Stafette durchblättert. Denn die Anthologien haben nichts von ihrer Fülle eingebüßt: In dem 300-Seiten dicken Band sind rund 50 Autoren vertreten. Neben Kurzgeschichten, Gedichten, Fragmenten sowie Auszügen aus Theaterstücken finden sich auch Artikel und wissenschaftliche Arbeiten über rumäniendeutsche Literatur im Banat.
Es ist sowohl ein passendes Einstiegsbuch für jeden, der sich ein Bild von der deutschsprachigen Literatur machen möchte, die heute im Banat weiterhin entsteht. Die Besonderheit: Es veröffentlichen in dem Band Autoren die zwischen 15 bis über 80 Jahre alt sind. Das merkt man auch an den Texten, die je nach Generation andere Themen behandeln und einen anderen Stil pflegen. Man merkt manchen Schreibenden ihre literarischen Vorbilder an, andere wiederum überraschen durch einen sehr eigenen, frischen Stil und andere locken eben durch die Mundart, die einst überall im Banat gesprochen wurde und heute nur noch als Schriftsprache überleben kann.
Der 21. Sammelband der Stafette ist ab sofort beim Sitz des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat erhältlich.