Dem 2019 in Hatzfeld erschienenen Buch zum Thema der reichhaltigen lokalen Sportgeschichte der Kleinstadt, einer heutzutage bei uns nicht alltäglichen Buchveröffentlichung, stellt der Autor Valeric² Niculescu ein treffendes Motto vor.“ Die wichtigste Sache im Leben ist nicht der Sieg sondern der Kampf!“ (Pierre de Coubertin). Es ist das Richtige im Leben wie auch im Sport, aber auch in Sache Büchermachen, könnte man ruhig hinzufügen. Der Hatzfelder Autor, bestimmt ein Freund und auch ein Kenner des Sports, hat sich da einer schwierigen Dokumentationssache angenommen. Eine lobenswerte Initiative, wenn dieses Buch als Resultat auch bestimmt nicht das ultimative Buch über die Hatzfelder Sportgeschichte über zwei Jahrhunderte hinaus abgibt. Den Zielen ist er trotzdem nahegekommen: Laut dem Autor waren seine Hauptziele die der Erinnerung an alle in Hatzfeld praktizierten Sportarten, in organisiertem Rahmen und als Massensport, sowie das Hervorheben der größten Sporttalente Hatzfelds. Wie offensichtlich, kränkelt heute der Sport, als Leistungssport wie als Amateur-oder Massensport, wie nie zuvor: Landesweit, so auch in Hatzfeld, kontinuierlich seit der Wende. Das nach einer regen Sporttätigkeit in Hatzfeld in fast allen Sportbereichen und Sportarten. Der Autor führt elf Sportarten an, die in Hatzfeld in organisiertem Rahmen, das heißt in Vereinen und Klubs , mit Kinder-, Junioren- und Seniorenwettbewerben, intensiv praktiziert wurden. Als sportgünstige und ergebnisreiche Zeitspannen werden da vor allem die Zwischenkriegszeit, mit einer starker Unterstützung durch die Hatzfelder Großunternehmen (Bohn, Decker usw.) dann die Zeit des Kommunismus, mit nachhaltiger staatlicher Unterstützung angeführt. Entscheidend für den erfolgreichen Leistungs- aber auch den Massensport in dieser letzten Zeitspanne von 1945 bis 1989 waren die starke Unterstützung des Kinder und Schülersports wie auch die gut funktionierenden Landeswettbewerbe wie „Spartachiada“ oder „Daciada“, ein wahres Reservoir für den Leistungssport. Hinzukamen auch die vielen von den Sportklubs in allen Bereichen unterhaltenen Juniorensektionen. Der Motor des Sports ist also 1990 sozusagen kaputtgegangen und einfach über Bord geworfen worden. Die Erinnerung daran durch dieses Buch gehört wohl zu seinen Pluspunkten. Hinzukommt die Beschreibung der Erfolgsgeschichte der lokalen Klubs und Vereinen des Leistungssports (Die wohl bekanntesten waren und sind Sideful und Ceramica). Zu den als Leistungssport praktizierten Sportarten (es werden elf Sportarten angeführt) gehörten neben Fussball, Handball, Leichtathletik u.a. auch Boxen, Reitsport, Ringen, Tischtennis und Karate. Auch Sportarten, die man schwerlich mit der Heidestadt in Beziehung bringen konnte(Schisport, Eishockey, Radsport oder Rudersport) sind vertreten.
In einigen Sportarten steht Hatzfeld gar als Vorreiter. Und es ist gut, dass das auch bekannt wird. So in der Leichtathletik: Der erste Hatzfelder Sportklub, ein Leichtathletik-Klub, wurde 1890 gegründet. Der rumänische Leichtathletik-Verband wurde erst 1912 gegründet. Zu erwähnen hier auch einige Größen der lokalen und nationalen Leichathletik: Hans Wiesenmayer, Georgeta Gazibara Ottrok, Astrid Stöcklein und Manfred Muth.
Weitere große Namen des Hatzfelder Fußballsports werden im Buch porträtiert: So der wohl beste Fussballer der Heidestadt Arpad Thierjung , mit 22 Toren Torjäger in der rumänischen Meisterschaft 1937-38, Heinrich Renye, Michael Michelbach, Peter Schweininger, Ferdinand Mühlroth, Aurel [unda. Im Handballsport waren es u. a. Ferdinand Schmidt, Josef Koch, Roland Wegemann, Hans Mitschang.
Etliche Zeitdokumente und zahlreiche Fotos untermalen den 244Seiten fassenden Band.