Bessere Wohnbedingungen für die Kinder

Neubau des Freidorfer Caritas-Kinderheims wurde eingeweiht

Bei der Einweihungszeremonie (v.r.n.l.): der römisch-katholische Generalvikar Johann Dirschl, der Caritas-Geschäftsführer Herbert Grün und Rudolf Scharf von der Pfarrei Ebensfeld Foto: Zoltán Pázmány

Sie haben einen zusätzlichen Grund zur Freude: Die zwölf Kinder und Jugendlichen aus dem Mutter-Kind-Haus der Caritas im Temeswarer Freidorf-Viertel werden in den kommenden Tagen in ein neues Haus ziehen. Nur etwa 20 Schritte von dem jetzigen Haus entfernt, im Hinterhof, steht seit Kurzem ein neuer Bau. Um die Lebensbedingungen zu verbessern, beschloss der Caritas-Geschäftsführer Herbert Grün, ein neues Gebäude errichten zu lassen. Hier werden die Kinder nicht mehr zu dritt, sondern zu zweit in einem Zimmer untergebracht sein. In dem Neubau gibt es sechs Doppelzimmer, ein Schwesternzimmer und einen Aufenthaltsraum.

„In dem alten Haus sind die Zimmer viel kleiner, vielleicht halb so groß wie die Räume in diesem Haus. Ich möchte mit Daniela in einem Zimmer wohnen“, sagt Dana Dutcă (21), die seit einigen Jahren im Heim wohnt. Dana studiert Erziehungswissenschaften und möchte künftig Kindergärtnerin werden. „Ich habe ein Leben lang unter Kindern gelebt“, erklärt die junge Frau ihren Berufswunsch. Dank großzügiger Spenden konnte das neue Haus gebaut werden. Das Grundstück stellte die römisch-katholische Diözese aus Temeswar/Timişoara zur Verfügung, mit unterschiedlichen Geldsummen steuerten die Rumänienhilfe der Pfarrei Ebensfeld, die Aktion Renovabis aus Freising bei München, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ aus Deutschland, die Porticus GmbH aus Düsseldorf, der Lions Förderverein Rottal-Inn, „Kinder helfen Kindern“ aus Heidelberg, die Hartl Trans GmbH aus Temeswar, die Pfarre Halbenrain aus Österreich, die Oswald-Stiftung aus Deutschland und der SDS Bruder Franz Brugger aus dem österreichischen Margarethen am Moos bei.

„Wir haben gesehen, dass die Kinder auf sehr beengtem Raum untergebracht sind und immer älter werden. Innerhalb kürzester Zeit haben wir 30.000 Euro in unserer Pfarrei gesammelt“, sagte Pfarrer Rudolf Scharf von der Pfarrei Ebensfeld, der seit sechs Jahren das Freidorfer Kinderheim kennt. „Die Leute wissen, wohin das Geld kommt und sind sich sicher, dass jeder Cent auch richtig angelegt wird. Durch Feste, Grill-Aktionen, Wein-Abende oder Kollekte kam sehr viel Geld zusammen“, erklärte Pfarrer Scharf. Jedes Jahr spendet die Pfarrei Ebensfeld mindestens 5.000 Euro für das Mutter-Kind-Haus aus Temeswar. Darüber hinaus werden einige Kinder gezielt mit einer gewissen Summe im Monat von Eltern aus Deutschland unterstützt. Dafür gebe es Sparbücher, die die Kinder aber erst bekommen, wenn sie ins Berufsleben starten oder den Führerschein machen wollen, so Pfarrer Scharf.

Für eine Überraschung sorgte bei der Einweihungszeremonie ein Gast aus Deutschland.

Dominic Samuel Fritz, der Initiator des Timişoara Gospel Project, kam extra für das Fest nach Temeswar. „In diesem Kinderheim war ich 2003 für ein Jahr als JEV, als Freiwilliger, tätig. Damals waren die Kinder noch ganz klein und das alte Haus hatte noch keine Thermopanfenster. Ich bin sehr beeindruckt, was in den letzten zehn Jahren daraus geworden ist“, sagte Dominic Samuel Fritz, der bei der Einweihungszeremonie zu seiner Gitarre griff und zusammen mit den Kindern einige Lieder sang. Dem Fest wohnten auch viele Nutznießer der Caritas-Projekte bei.