Schule für Bildung und Beruf (Școala de carte și meserii) heißt das Bildungsprogramm, das seit diesem Jahr als duales Berufsschulprogramm unter der Obhut der Deutsch-Rumänischen Außenhandelskammer AHK läuft. Innerhalb von drei Jahren werden ab diesem Herbst in fünf Ortschaften des Landes Berufsschüler im Bereich Einzelhandelskaumann (comerciant-vânzător) ausgebildet. Insgesamt 110 Schüler besuchen die jeweils eine Klasse innerhalb des Programms in Temeswar, Hermannstadt, Kronstadt, Bukarest und Buftea. In Temeswar ist die Emanuil Ungureanu-Schule die Partnereinrichtung für dieses Ausbildungsmodell. Das Programm wird von den Rumänienniederlassungen der deutschen Konzerne Lidl, Hornbach und Rewe getragen.
Zu diesem neuen Modell musste die Leitung der Emanuil Ungureanu-Schule in Temeswar keinesfalls überredet werden, sagte die Direktorin des Kollegs, Adina Mioc, der Banater Zeitung gegenüber. "Es gab sogar die vorteilhafte Situation, dass wir ein Auswahlverfahren hatten", so Schulleiterin Mioc. „Wir mussten auch keine anderen Klassen streichen, um dieses Programm gestalten zu können“. Damit hatte die Schulleitung das Personalproblem gelöst – nicht selten bangen nämlich Fachlehrer um ihren Job, wenn Berufsschulklassen im dualen Ausbildungsmodus eingerichtet werden, denn durch die Betriebspraktika fallen viele Theorie-Stunden weg. 28 Eleven wurden letztendlich am „Ungureanu“ aufgenommen, 38 hatten sich gemeldet. Die Zusammenarbeit in den Firmen wird Bestand haben, um einen dualen Bildungsweg ausbauen zu können, prognostizierte der stellvertretende Leiter der Temescher Schulbehörde, Ferenc Halasz. "Das Projekt läuft unter der Aufsicht der AHK und habe als Grundlage den Vertrag zwischen Schülern, Eltern, Betrieb und Schule", so Juan Gruben, Vize-Präsident der AHK.
Bei der Eröffnung des Schuljahres, in Anwesenheit von Schülern und Eltern war auch der Vorsitzende des deutsch-sprachigen Wirtschaftsklubs, Peter Hochmuth ("Es ist eine große Chance, das Berufsleben durch eine solche Ausbildung zu beginnen."), sowie Florin Răvășilă ("Durch solche Projekte wollen wir der Abwanderung von Arbeitskräften vorbeugen."), Beirat des Temeswarer Bürgermeisters, zugegen. Der Fachschulinspektor für Berufsschulen aus der Temescher Schulbehörde, Marcel Brancu erwähnte, dass es über weite Teile Rumäniens diesen Vorteil eines dualen Bildungswesens nicht gibt und lobte die seriösen Partner für den dualen Bildungsweg.
Im Verwaltungskreis Temesch gibt es derzeit vier neue Klassen für den dualen Ausbildungsweg: Zwei am Ferdinand-Kolleg in Temeswar, eine am Emanuil Ungureanu-Kolleg und eine in Lugosch am Valeriu Braniște-Kolleg.
Die Kriterien der dualen Ausbildung sind in diesem Jahr die gleichen wie auch in den anderen Jahrgängen dieses Bildungsweges: Mix aus Theorie und Praktikum, international anerkanntes Diplom, Monatsstipendium im Höhe von 400 Lei, die Möglichkeit, im Praktikumsbetrieb auch eingestellt zu werden.