Die deutsche Gemeinschaft hat in diesem Herbst einiges in Sachen Bildungsinfrastruktur erreicht. Wie zufrieden sind Sie damit?
Erfreulich ist, dass wir das Projekt zum Bau eines neuen Flügels im Ettinger-Lyzeum in Sathmar übergeben konnten. Ich hatte diesen Bau vor einigen Jahren in Gesprächen mit der Regierung initiiert. Auch in Temeswar hat die Lenau-Schule ein neues Gebäude, aber die Stadtverantwortung ist nun in der Pflicht, gute Voraussetzungen zu schaffen, indem die Stadt das Gebäude saniert. Die Eltern haben zwar auf eigene Kosten einiges getan, doch es fehlt noch an so manchem. Diese Variante, der Zusammenlegung von Schulen oder Auflösung solcher mit Schülermangel hatte ich dem Temeswarer Bürgermeister schon vor fünf Jahren vorgeschlagen. Er hat dies erst jetzt berücksichtigt.
Noch längst nicht gelöst ist die Problematik der Lehrbücher. Die Übersetzungen dieser kann erst durchgeführt werden, wenn die rumänischen Varianten verbessert sind.
Das Problem der Lehrkräfte ist weiterhin akut, zumal die Regierung gerade an großen Universitäten mit hohem Rating, wie jene in Klausenburg und Temeswar, die Zuschüsse gekürzt hat. Es wurden keine Kompetenzkriterien bei den Kürzungen berücksichtigt. Gesagt sei, dass es an den beiden genannten Universitäten Studiengänge in deutscher Sprache gibt.