„Wortschtkoschtprob“ ist fast zu einem magischen Begriff geworden, wenn in den ersten Monaten jeden neuen Jahres die Vorbereitungen für das Fest der Banater Zeitung anstehen. Tradition, Pflege einer altherstammenden Ess- und Versorgungskultur im Banat, Musik, Tanz und geselliges Beisammensein – all dies nimmt sich das Redaktionskollektiv vor, wenn es die Wurstverkostung plant. Es möge dieses Fest so lange geben, wie Wurst im Banat gemacht wird und jeder Siebenbürgen Sachse schaue bestimmt an diesem Tag mit etwas Wehmut ins Banat, so in etwa der Wortlaut von Benjamin Jozsa, Geschäftsführer des DFDR vor versammelter Kulisse im Kulturheim der Gemeinde Billed, nur 30 Kilometer von Temeswar entfernt.
Was es denn Neues gäbe, bei der jeweiligen Auflage, werden die Redakteure der Banater Zeitung vor allem von Pressekollegen gefragt. Immer gibt es Neuigkeiten, zumal die Banater Zeitung seit Jahren - mit 1-2 Ausnahmen - in den Dörfern und Kleinstädten des Banates zu Gast war und jede Ortschaft hat ihre Eigenheiten, ihr Spezifikum und nicht zuletzt schalten sich immer mehr Institutionen ein, um dem Fest einen besonderen Kick zu geben. Diesmal hatte sich das Bürgermeisteramt mit Ortvorsteher Cristian David bemüht, den gastronomischen Teil besonders gut aussehen zu lassen und ein Schwein geschlachtet, das Ortsforum zeigte, dass die deutsche Gemeinschaft in Billed eine lebendige ist, und zum ersten Mal hatte eine Heimatortsgemeinschaft aus Deutschland die Veranstaltung materiell unterstützt und über ihren Vorsitzenden Werner Gilde aus Karlsruhe per Telefon wenige Minuten vor Beginn des Festes gute Wünsche ausrichten lassen. Von der Bühne des Kulturheims sprach dann der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț von der „Bedeutung eines Gastronomiefestes für das Banat“, der Konsul Deutschlands in Temeswar Ralf Krautkrämer („Cholesterol und Triglyzeride könn’ uns den Schmaus heut’ nicht verbiete“) und der DFDB-Vorsitzende Johann Fernbach sprach von einem „Fest des Wohlbefindens“, der Bürgermeister Cristian David hob die lange Tradition des Wurstmachens und das gute Zusammenleben zwischen Deutschen und Rumänen in Billed hervor.
Für die Gewinner unter den 41 teilnehmenden Wurstmachern gab es wie immer Trophäen und Diplome, und sie zeigten, dass auf den Dörfern, in der Kleinstädten des Banats und auch in der Stadt Temeswar Rezepte traditioneller Hauswurst weiterhin aufbewahrt und eingehalten werden. Es war eigentlich das, was sich die Banater Zeitung mit diesem Fest vorgenommen hatte: Ein Fest für die Leser, für die Unterstützer jeder Art, für die deutsche- und nicht zuletzt gesamte Dorfgemeinschaft des Gastgebers. Unvorhersehbar, aber symbolträchtig ist wohl auch die Tatsache, dass bei der Verlosung von drei ADZ/ BZ-Jahresabos zwei davon an Bewohner von Billed gingen.