Wir kannten das nur aus der SF-Literatur und -Filmbranche, doch keiner dachte, dass es einmal Wirklichkeit wird, und das noch in seiner / unserer Lebzeiten… So eine arge Virus-Pandemie stand weit weg von der Mentalität des Beginns des XXI. Jahrhunderts in der breiten Masse der Bevölkerung, keiner dachte, dass wir es in Wirklichkeit erleben werden. Und siehe, diese Zeiten sind gekommen…
In Rumänien erlebten wir den vom Landeskrisenstab ausgerufenen Notstand in der Zeitspanne 15. März - 14. Mai wegen der Covid-19-Epidemie und dadurch wurde praktisch das öffentliche Leben in unserem Lande zum Erliegen gebracht, was ja in vielen weiteren Ländern ebenfalls geschah. Man verfügte einschneidende Maßnahmen, wie u.a. Ausgangsbeschränkungen und das Vermeiden sozialer Kontakte. Damit wurde auch die Tätigkeit der deutschen Minderheit in Rumänien unterbunden. Vieles war für diese Zeitspanne auf Landes-, Regional- und Lokalebene eingeplant, doch alles musste kurzfristig abgesagt werden.
Das traf auch die gesamte Tätigkeit des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und die des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Auf Landesebene bekannte und international wertgeschätzte Veranstaltungen, wie die der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ (XXX. Jubiläumsauflage) und „Kinder malen ihre Heimat“ (XV. Auflage) mussten terminlich verschoben werden, auf andere wieder wie „Den Gekreuzigten liebend“ (eine ökumenische Vorbereitungsveranstaltung zum Osterfest, XV. Auflage, im Monat April programmiert), unsere Feier 30 Jahre Demokratisches Forum der Banater Berglanddeutschen und 30 Jahre seit dem Erscheinen der ersten Nummer der Monatsschrift „Echo der Vortragsreihe“ (programmiert für den 25. April 2020) und auf „Reschitzaer Deutscher Frühling” (XVIII. Auflage, für Mai programmiert) musste, wenn auch besonders schmerzlich, verzichtet werden.
Wir bleiben trotzdem nicht untätig, sondern wir machten uns Gedanken darüber, wie wir auch in diesen schwierigen Zeiten aktiv werden könnten, denn so sind wir im Banater Bergland bekannt: arbeits- und strebsam auf unserer Webseite und auf der Facebookseite weiter aktiv zu bleiben, warum nicht sogar aktiver zu werden. Die Webseite www.dfbb.ro wurde mit der technischen Hilfe von Dipl.-Ing. Hugo Eduard Balazs aus Stuttgart, ein geborener Reschitzaer, aktualisiert. Wir konnten neue Unterpunkte hinzufügen, gleichfalls wurde vieles ergänzt / bereichert, was im Vergangenen und in diesem Jahr für uns wichtig gewesen ist. Aus der Statistik, über die wir verfügen, geht hervor, dass unsere Webseite zurzeit eine der Breitgefächertsten der deutschen Minderheit in Rumänien, so wird es uns von vielen bestätigt, ist. Was die seit dem 1. April 2015 verfügte eigene Facebook-Seite, betreut von Dr. Ing. Christian Paul Chioncel, stellvertretender Vorsitzender des DFBB, anbelangt, so wurde täglich etwas gepostet, was zu vielen Likes, also Gefällt-mir-Angaben von Einzelpersonen, führte.
Die redaktionelle Tätigkeit für unsere Monatsschrift „Echo der Vortragsreihe“ ging auch weiter. Wenn auch mit Verspätung, unsere Schrift erscheint weiter und wir haben in dieser Pandemie-Zeitspanne etwas soweit wie möglich nachzuholen. Auch in Sache der Buchveröffentlichungen blieben wir auf dem Laufenden…
Online gab es auch mehrere Veranstaltungen, die wir initiierten und entwickelten. Das erste Online-Projekt war dem weltweiten Poesie-Tag, dem 21. März, gewidmet. Mehrere Dichter aus Rumänien und Deutschland (hier seien erwähnt: Bianca Barbu / Temeswar, Dagmar Dusil / Bamberg, Ilse Hehn / Ulm, Edith Ottschofski / Berlin, Horst Samson / Neuberg,Hellmut Seiler / Backnang und Lucian M. Vărșăndan / Temeswar) haben mitgemacht und der Erfolg war vielversprechend. Das ermutigte uns weiterzumachen und so kam uns eine neue Idee: Während der 21 Tage zwischen dem 9. - 29. April hatten wir ein Projekt entwickelt, bei dem wir eine virtuelle Kunstausstellung unter dem Motto „Das hochheilige Osterfest 2020“ organisierten. Dieses Projekt hatte als Ziel, besonders in den jetzigen schwierigen Tagen widerzuspiegeln, dass man auch mit Hilfe der Kunst das Coronavirus bekämpfen kann. Zum Mitmachen wurden Künstler aus Rumänien und dem Ausland eingeladen, je maximal drei Kunstarbeiten an die Organisatoren einzusenden.
Erwin Josef Țigla, Vorsitzender des DFBB
(Fortsetzung folgt)