Ins rechte Licht rückte der aus dem Banat gebürtige Germanist Walter Engel mit seinem einführenden Festvortrag das Symposium der deutschen Mundarten und Mundartliteratur am vergangenen Wochenende im AMG-Haus: Einfühlsam gliederte er diese Veranstaltung in die hochaktuelle Regionalismusdiskussion in Europa, die immer stärkere Rückbesinnung auf die Heimatregion und ihre Identität. Eröffnet wurde die dritte Auflage der Veranstaltung „Mundarten im Blickpunkt“ – Organisatoren waren diesmal das DFDT, der Literaturkreis Stafette und die Landsmannschaft der Banater Schwaben mit Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Rumänischen Regierung – von der Schriftstellerin und Stafette-Leiterin Annemarie Podlipny-Hehn, die die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland, Referenten und Mundartautoren, herzlich willkommen hieß. Schöne Grußworte kamen auch von Klaus Christian Olasz ,dem deutschen Konsul in Temeswar (ein beispielhafter Dialog zwischen einem Kölner und einem Sachsen), Peter- Dietmar Leber („Der Bezug, der liegt in der Heimat!“), Helmut Berner, der sich als alter Pipatsch-Leser bekannte, Emil Meinhardt, der von einem Deutsch-Welle-Projekt über die Präsentierung aller deutschen Dialekte Europas sprach, Elke Sabiel, Dr. Karl Singer, Erwin Josef Ţigla (Erinnerung an die Mundartgedichte von Rolf Bossert) oder vom jungen Stafette-Autor Robert Tari mit einem Grußwort an die ältere Generation. Zu den Ehrengästen aus Deutschland zählten heuer auch Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland, Helmut Berner, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Sathmarschwaben.
Der wissenschaftliche Teil der Veranstaltung (Moderation A. Podlipny Hehn) war den Referaten zum Thema Mundartforschung gewidmet. Dr. Walter Engel referierte zu dem interessanten Thema „Die Mundart als Refugium in der Diktatur“, anhand der Banater Mundartdichtung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dozent Peter Kottler bot einen Überblick auf die langjährige Erforschung der banatschwäbischen Mundarten. Im Gegenzug bot Dr. Sigrid Haldenwang vom Forschungsinstitut für Geisteswissenschaften Hermannstadt ein etwas optimistischeres Bild über den Stand des Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuchs. Karin Dittrich (Österreich-Bibliothek Temeswar) referierte über die Temeswarer Stadtsprache. Peter-Dietmar Leber berichtete aus der Lebenswelt der Banater Schwaben aus Südfrankreich, Helmut Berner machte auf die Merkmale des Sathmarschwäbischen aufmerksam.