Das Jazzfestival aus Wolfsberg, das bereits zum 18. Mal in diesem Sommer veranstaltet wird, bringt jährlich große Namen des internationalen Jazz nach Westrumänien. Es hat sich zu einem der größten Musikfeste Osteuropas etabliert an dem lebende Legenden bereits teilnahmen. Und auch in diesem Jahr verspricht das Programm interessant zu werden, mit Gästen wie Andy Sheppard, King Crimson, Joey DeFrancesco und Marius Neset. Vom zehnten bis zum 13. Juli wird also erneut das Banater Bergland gestürmt, um nahe dem höchsten Dorf der Gegend Musikgeschichte zu schreiben. Jazzliebhaber aus Temeswar/Timisoara und Umgebung werden schon davor auf ihre Kosten kommen. Denn in der Stadt an der Bega findet zum zweiten Mal das Musikfestivla JazzTM statt. Hierzu eingeladen sind unter anderem die australische Gruppe „The Cat Empire“ sowie die international bekannte Sitarspielerin Anoushka Shankar – Tochter des Legendären Ravi Shankar.
Manchen wird wahrscheinlich der Name Andy Sheppard weniger sagen, als Anoushka Shankar. Obwohl der englische Saxophonist mit dem Vater der Sängerin zusammenspielte, als Teil der Jazz Jamaica Allstars, einer Londoner Jazz-/Reggae-Musik-Gruppe, die von dem Kontrabassisten Gary Crosby gegründet und geleitet wurde. Sheppard kam mit 19 Jahren zum Jazz. Beeinflusst wurde er von der Musik John Coltranes. In den 1970er trat er mit den Bands Lumiére und Urban Sax auf. 1987 erschien sein erstes Album „Andy Sheppard“. Die Platte wurde von dem US-amerikanischen Jazz-Bassisten, Steve Swallow produziert, der Trompeter Randy Brecker wirkte mit. Sheppard ist selber Gründer mehrerer Jazzgruppen, darunter die „Soft On The Inside Big Band“, zu der Han Bennink, Ernst Reijseger, Gary Valente, Claude Deppa, Chris Biscoe und Orphy Robinson angehörten. Mit der Band wurde durch Europa getourt und es entstand auch ein Album. Als Nachfolgeprojekte gründete Sheppard mit Claude Deppa, Steve Lodder, Dave Adams und Sylvan Richardson die Gruppe „In Co-Motion“.
In jüngerer Zeit trat er im Duo mit Stephane San Juan oder Mark Mondesir, mit der Pianistin Rita Marcotulli und dem Gitarristen John Parricelli auf.
Die englische Progressive-Rock-Gruppe King Crimson hat sich in ihrer Bandgeschichte mehrmals in verschiedene Gefilde gewagt und hat sich unter anderem auch durch die Nebenprojekte „ProjeKcts“ dem Jazz angenähert. Auf dem Jazzfestival wird die Gruppe unter der Konstellation Tony Levin (Bass), Pat Mastelotto (Schlagzeug), Adrian Belew (V-Drums), Julie Slick (Bass), Tobias Ralph (Schlagzeug) sowie Markus Reuter (Touch-Style Gitarren) auftreten. Die sechs Künstler treten seit 2012 als Crimson ProjeKct auf.
Joey DeFrancesco wird als Jazzorganist Farbe in das diesjährige Jazzfestival reinbringen. Der aus Pennsylvania gebürtige Amerikaner tourte in den 1980er Jahren mit Jazzgrößen wie Miles Davis und John McLaughlin. Sein erstes Soloalbum brachte der talentierte Musiker schon mit 17 Jahren heraus. Ende der 1990er Jahre arbeitete mit der Hammond-Orgel-Legende Jimmy Smith, wobei er Anfang der 1990er Jahre einer der Hauptverantwortlichen für den Hammond-B3-Boom war. Auf manchen seiner Alben ist DeFrancesco auch als Sänger zu hören.
Marius Neset kommt es Norwegen, studierte in Kopenhagen am Rhythmic Music Conservatory, wo er von dem britischen Musiker Leon „Django“ Bates entdeckt und dazu eingeladen wurde in dessen stoRMChaser Big Band und danach in Human Chain mitzuspielen. Seit 2005 spielt er in der skandinavischen Electronica/Jazzrock Band JazzKamikaze. 2011 gewann er den norwegischen Sildajazz-Preis, mit dessen Preisgeld er für das Molde Festival komponierte.
Das sind nur einige Namen, die bei der diesjährigen Auflage des Garâna Jazzfestivals mitmachen werden. Es dürfe auf jeden Fall ein spannendes Wochenende und sogar eine spannende Woche, für die, die sowohl das JazzTM Festival als auch das Wolfsberger Jazzfest besuchen werden.