Die in den letzten Jahren stark mediatisierte Sache betreffend die hierzulande ungewöhnliche Rückerstattung eines gesamten Dorfes aus dem Kreis Arad an die heutigen Erben eines ehemaligen Privatbesitzers scheint nun ihr Ende erreicht zu haben: Das Amtsgericht Olt entschied kürzlich, dass das Arader Dorf Nadăș mit fast sämtlichen im Weichbild der Ortschaft befindlichen Grundstücken und Flächen, 2006 rückerstattet, nun endgültig in den rechtsmäßigen Besitz der Familie Colțeu übergeht. Das Gerichtsurteil gilt als unanfechtbares Endurteil. Mit dem Entscheid wurden die Widersprüche der Lokalen Grundbuchkommission Tăuț , der Grundbuchkommission des Kreises Arad und von Romsilva -Forstdirektion Arad bzw. deren Anträge zur Abänderung des Gerichtsentscheids vom Juli 2018 zurückgewiesen. Bekanntlich wurde im September 2018 der Gerichtsentscheid des Amtsgerichts Ineu vom Jahr 2006 vom Amtsgericht Balș als nichtig erklärt. Darauf kam es zu dem obenerwähnten Widerspruch beim Amtsgericht Olt. Der aufsehenerregende Fall war 2005 nicht nur lokal sondern auf Landesebene in den Blickpunkt gerückt: 2005 hatte nämlich die Kreiskommission Arad und die Lokale Kommission Tăuț für die Rückerstattung ehemaligen Privatbesitzes eine erste Variante der Rückerstattung zugunsten der Dorfbewohner erlassen. Diese wurde jedoch durch eine Klage von Mihai und Viorica Colțeu, die Erben des ehemaligen Besitzers, angefochten: Das Amtsgericht Ineu sprach damals den Gatten Colțeu eine Bodenfläche von insgesamt 8.762 Hektar, mitsamt den Häusern, Hausgärten, den anliegenden Flächen und Wald aus dem Dorf Nadăș zu. 2009 hat die Familie Colțeu eine Fläche von 9.000 Hektar aus Nadăș ins Grundbuch auf ihren Namen eingetragen.2014 startete die Nationale Antikorruptionsbehörde Untersuchungen gegen die neuen Besitzer. 2016 erklärte das Widerspruchsgericht Temeswar mehrere Erbscheine und Dokumente aus dieser Sache als ungültig. 2017 wies der Oberste Kassations- und Justizhof diese Widersprüche jedoch zurück.
Die Sache Nadăș, die sowohl das Schicksal der Ortschaft wie auch seiner Einwohner mittels eines jahrelangen Prozesses in den Gerichtssälen entschieden hat, endete nun mit dem Sieg der Familie Colțeu, der von vielen angefochtenen neuen Besitzer, und mit der Niederlage der Bewohner des Dorfes Nadăș. Diese haben von Anfang an bis heute behauptet, dass die Familie Colțeu diese Rückerstattung durch gefälschte Erbscheine und -dokumente erreicht hat.