Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) bringt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturzentrum sowie dem Kunstmuseum eine Ausstellung nach Temeswar/Timişoara mit 40 ausgewählten Werken des großen Gegenwartskünstlers. „Sigmar Polke – Musik ungeklärter Herkunft“ möchte einen Einblick in das „facettenreiche, humorvolle, ironische und doppeldeutige Schaffen“ des Künstlers gewähren. In den Gouachen der Ausstellung „thematisiert Sigmar Polke das Tropfen- und Fließenlassen der Farbe, indem die fließende Farbenspur zum Unberechenbaren wird“.
Es wollte ihn niemand ausstellen. 47 Jahre vor seinem Tod, bevor er zu einem der größten deutschen Gegenwartskünstler avancierte, dem allein Gerhard Richter den Platz an der Spitze des „Kunstkompasses“ streitig machte, suchte Sigmar Polke nach einer Möglichkeit, seine Kunst auszustellen. Statt sich vor den etablierten Kunstrichtungen zu verneigen und sich den Launen der Galeristen zu beugen, ging Polke seinen eigenen Weg und wurde so selber zum Trendsetter.
Zusammen mit Konrad Lueg, Manfred Kuttner und Gerhard Richter wurde eine Gruppenausstellung in einem Düsseldorfer Ladenlokal organisiert. Mit der Ausstellung, die am 11. Mai 1963 eröffnet wurde, prägten Polke und seine Künstlerkollegen den Begriff „Kapitalistischer Realismus“. Dieser wurde als Gegenpol zum „Sozialistischen Realismus“ gewählt und sollte die Intention der Künstler ausdrücken, durch ihre Bilder den von Konsum und Freizeit gekennzeichneten westdeutschen „realen“ Kapitalismus der 50er und 60er Jahre ironisch zu entlarven. Es werden vier Jahre seit dem Tod Sigmar Polkes. Am 10. Juni 2010 erlag er einer schweren Krebserkrankung. Polke wurde 69 Jahre alt.
Neben der Ausstellung, die bis am 2. März im Kunstmuseum steht, veranstaltet das Deutsche Kulturzentrum im Monat Februar verschiedene Veranstaltungen zum Thema Sigmar Polke und seine Kunst.