Reschitza (BZ) - Montag besuchte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest, Andreas von Mettenheim, Reschitza. Der Botschafter wurde von Ellen Rehr, Kulturattachée der Botschaft, begleitet, die auch für Schul- und Universitätsfragen sowie für Fragen der deutschen Minderheit verantwortet. Mitorganisiert hatte den Besuch der DFBB-Vorsitzende Erwin Josef Ţigla sowie der ADZ/BZ-Redakteur Werner Kremm.
Am frühen Morgen hatte Botschafter von Mettenheim eine Begegnung mit Präfenkt Octavian Ţunea und dem Stellvertreter des Kreisratspräsidenten Ionesie Ghiorghioni. Beide unterstrichen die bedeutende Rolle der deutschen Minderheit in der historischen Erschließung des Banater Berglands als Montangebiet und gingen auf Fragen und Probleme, aber auch auf Investmentopportunitäten des Banater Berglands ein. Botschafter von Mettenheim interessierte sich auch für die Prognosen der Lokalpolitiker bezüglich des Ausgangs der laufenden Volkszählung (etwa, wie viele Deutsche noch, nach ihrer Schätzung, im Banater Bergland leben). Der Botschafter bot den Kreisvertretern die Unterstützung der Botschaft an, wenn sie diese z.B. für gemeinsame Veranstaltungen für nötig erachten sollten. Das anschließende Separatgespräch mit Bürgermeister Mihai Stepanescu und dessen Vize Cristian Pamfil drehte sich um die sozial-wirtschaftliche Lage von Reschitza. Stepanescu ging auf den Botschafter mit der Bitte zu, Reschitza „eine oder zwei Partnerortschaften“ zu vermitteln sowie eventuellen Investoren den Weg nach Reschitza zu weisen.
In der „Alexander Tietz“-Bibliothek nahm der Botschafter und Ellen Rehr an einer Begegnung mit dem Vorstand des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (DFBB) teil. Neben der Bitte, die Bücherspenden des Goethe-Instituts für die deutsche Bibliothek und das „Alexander-Tietz“-Dokumentationszentrum sowie die nächstjährige DaM-Olympiade weiterhin zu unterstützen, drehte sich das Gespräch um die Erhaltung des Deutschen Konsulats Temeswar. Der Botschafter vertrat die offizielle Meinung des Auswärtigen Amtes.
Die Eröffnung der Werbeausstellunmg für „Deutsch – Sprache der Ideen“ im Foyer der „Eftimie Murgu“-Universität, im Beisein von Rektorin Doina Frunzăverde und des fast vollständigen Senats der Universität sowie das anschließende Gespräch mit der Universitätsleitung im Senatssaal gehörte zu den besten Punkten des Reschitzabesuchs. Der Botschafter schätzte vor allem die betonte Praxisorientierung der Lehre an dieser Universität.
Im „Diaconovici-Tietz“-Lyzeum, wo der Besuch abgeschlossen wurde, erweckten die exzellent deutsch sprechenden Schüler der Klassen 6-12 beim Rundtischgespräch über „Deutsch – Sprache der Ideen“ einen sehr guten Eindruck, ebenso wie die gesprächsoffene Lehrerschaft und sogar die Leitungsspitze des Schulinspekorats (Alexandru Doxan und Mircea I. Meilă), die sich als passable Sprecher des Deutschen entpuppte.