Zum vierten Mal pilgerten am Samstag die Deutschen des Banats zur Wallfahrtsbasilika Maria Radna am Fuße des Lippaer Hügellandes. Gekommen war man aus allen Ecken und Enden des Banats. Unübersehbar groß war auch in diesem Jahr die Beteiligung der ausgewanderten Banater Landsleute.
Für einen treuen Wallfahrer bot Maria Radna jedoch vom Fuß des Hügels ein Bild, das ihm alles andere als vertraut war. Weder von der Kirche, noch von den Stufen zu ihr hinauf oder dem Kloster ist wegen des Holzgerüsts bis hinauf zu den Kirchtürmen etwas zu sehen. Nachdem man aber an der Absperrung, den Baumaterialien und dem Bauholz vorbei seitlich eine Betontreppe gefunden hat, geht es unterm Holzgerüst durch in die Kirche, die einen dann doch wieder ganz heimisch empfängt.
Altbekannte deutschen Marienlieder erklangen in Maria Radna am Samstag, bis sich nach und nach alle Bänke füllten und auch die Stufen an den Seitenaltären als Sitzgelegenheiten wahrgenommen waren. Das Hochamt zelebrierte der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke, zusammen mit Bischof Martin Roos, Domkapitularen und Priestern aus der Temeswarer Diözese und aus Deutschland.
Die Orgel spielte Dr. Franz Metz. Zur musikalischen Gestaltung der Messe und der Kreuzwegandacht trugen zudem die Sanktannaer Musikanten, der Bariton Wilfried Michl und die Radnaer Kantorin Andreea Bodroghi bei. Das Besondere an der Messe waren Kyrie und Agnus Dei aus der „Banater Gemeinschaftsmesse“ des Lugoschers Martin Metz, sowie ein Marienlied vom Kantorlehrer Josef Schweininger aus Schag und zwar aus der „Wallfahrtsmesse“, die er 1930 komponiert und der Gnadenmutter von Maria Radna gewidmet hat.
Für alle kam dann schlussendlich noch eine Überraschung, als Bischof Martin Roos das Wort an die Wallfahrer richtete und verkündete, dass in zwei Wochen, zum Hochfest Mariä Himmelfahrt, die beiden Turmkreuze gesegnet werden, dass die Renovierungsarbeiten in weniger als einem Jahr abgeschlossen sein werden und man bereits die Neueinweihung auf den 2. August 2015 festgelegt habe. Dem hohen Gast aus Erfurt schenkte Bischof Roos eine Silbermedaille mit der Abbildung von Maria Radna als Souvenir und Dankeschön. Die Pilger nahmen auch in diesem Jahr den Segen des Gnadenortes zu Maria Radna mit nach Hause und die Hoffnung, recht bald ihre Banater Wallfahrtskirche in neuem Glanz zu sehen.