Der Festakt zum 15-Jährigen Jubiläum des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat (DWC), aber auch die sechste Konferenz der Deutschen Wirtschaftsclubs aus den Mittel-und Osteuropäischen (MOE) Staaten standen im Zeichen der Erfolge, aber auch der Problematik der Unternehmer an den jeweiligen Standorten. Gastgeber war der Raum um Temeswar mit den beiden Hauptveranstaltungsorten, Castel Royal in Neumoschnitza und Wiener Saal auf der Ady Endre Straße in Temeswar. Vertreter von sechs deutschsprachigen Wirtschaftsclubs hatten sich zur 6. Konferenz der deutschen und deutschsprachigen Wirtschaftsclubs aus Mittel- und Osteuropa getroffen. Der Banater Wirtschaftsclub DWC nutzte auch gleich die Gelegenheit, um den 15. Jahrestag seit seiner Gründung zu begehen. Eine Festgala mit Pressekonferenz, Festreden und Musik gab es zu diesem Anlass im Castel Royal in der Gemeinde Neumoschnitza bei Temeswar. Die beiden arbeitsfreien Tage des Wochenendes waren den Gesprächen, Impulsreferaten und den Debatten innerhalb der Konferenz gewidmet.
Ersichtlich wurde dabei, dass die Wirtschaftsclubs, trotz einiger lokalspezifischer Aspekte und Probleme, über weite Strecken gleiche, oder zumindest ähnliche Sorgen haben. Das ist wohl im Falle der Club und Vereine, die der Veranstaltungsreihe fern geblieben waren, nicht anders. Manche waren sogar trotz Zusage nicht dabei. Ein geballtes Vorgehen bei politischen Entscheidungen zum Nachteil der Investoren wurde erneut als wünschenswert angesehen, sodass die Präsenz aller nicht fehl am Platze gewesen wäre.
Fachkräftemangel, unbeständige Rechtssicherheit und Korruption ist nach wie vor ein Thema, mit dem sich Unternehmer herumschlagen müssen. Trotzdem wurde ersichtlich, dass es unterschiedliche- und regionalspezifische Standortfaktoren sind, die die Wirtschaft beeinflussen. „Der Fachkräftemangel, den ihr anspricht, das ist ein Luxusproblem“, sagt Uwe Leuschner, Vorstand des Wirtschaftsclubs in Russland. Zwischen den Zeilen ließ sich deutlich herauslesen, dass das Korruptionsproblem in Russland weiterhin akut ist.
Ein konzertiertes Auftreten empfahl in seiner Ansprache der Journalist Werner Kremm, eventuell unter einem Dachverband der Deutschen Wirtschaftsclubs in Rumänien. „Deshalb sehe ich es als erstrebenswert für alle Mitgliederfirmen an, vom Staat möglichst begünstigte Tätigkeitsbestimmungen herauszuschlagen. Gelingt das, wird ein soziales Eingreifen des Staates immer seltener nötig. (…) Dann brauchen Sie kluge Sprecher, die in weitreichender Absprache mit den Köpfen der Wirtschaftsclubs regelmäßig und schlagkräftig die Medien mit Problemen füttern. Alles, was den Wirtschaftsakteuren über die Leber kriecht.“