Dachrinnen, und Eimer stehen gestapelt im weißen Transporter. „Wir wollen zeigen, was wir können“, sagt Edwin Zaban, Betreiber der Spenglerei Edimpex in Lippa, wenn er auf den Marktplatz in Săvârșin fährt. Auch heute erzeugt seine kleine, aber vor allem erfolgreiche Spenglerei allerlei Eimer - trotz Rückgang der Nachfrage in den letzten Jahren nach solcher Art Gefäßen - Dachrinnen, Ofenrohre und isolierte Schornsteine. Vor allem Werbezwecke sind es, die ihn veranlassen, wiederholt mit Produkten der Edimpex auf die Märkte in der Arader Gegend zu fahren. Săvârșin ist eine solche Anlaufstation. Dabei sind Edwin Zaban, seine Werkstatt und seine Produkte bereits so bekannt, dass andere mit seinem Namen auf Kundenfang gehen.
Zur Wende, als es in der deutschen Gemeinschaft hieß „gehen oder bleiben“, entschied sich Edwin Zaban, der damals gerade die Fachschule als Zerspanungsfachmann absolviert hatte, zum Bleiben. Er sattelte auf Spenglerei um. Den Grundstein für den neuen Job legte eine seit zwei Generationen bestehende Familientradition, in der Großvater und Vater Spengler waren. Dann gründete sein kurz zuvor in Rente gegangener Vater die Firma, die bis heute Bestand und Erfolg hat. Eine Ausbildung in Deutschland, Unterstützung vom Banater Verein für Internationale Kooperation Banatia und ein gesundes Wachstum der kleinen Firma standen am Anfang. Diese Aspekte haben den Unternehmer damals wohl mehr denn je veranlasst zu sagen: „Auswandern war für mich nie ein Thema“.
Berufsschulen bilden seit langem keine Spengler aus, sodass dies im eigenen Kleinbetrieb geschehen müsste. Ein ganz großes Thema ist das bei Edwin Zaban derzeit ohnehin nicht, denn es gibt praktisch keine Fluktuation im Team. Seine beiden Mitarbeiter sind seit 25 Jahren bei Edimpex. Und sie bleiben auch. Nicht nur das Arbeitsklima war für die beiden Angestellten wichtig, sondern auch die Tatsache, dass sie nie auf ihr Geld warten mussten. „Am Zahltag gab es nie das Problem, dass der Lohn nicht ausbezahlt werden konnte“, so Edwin Zaban. An Aufträgen fehlt es im kleinen Betrieb in Lippa nie. „Grundsätzlich müssen wir uns unsere Kunden nicht suchen, die kommen zu uns“, sagt er. Der Bekanntheitsgrad seines Namens und seiner Firma hat auch so seine Nachteile. Spengler nehmen - unter dem Vorwand sie kämen von Zaban - Aufträge entgegen,
Dachrinnen an alten und auch an neueren Gebäuden stehen in der Nachfrage der Kunden ganz oben. „Da gibt es immer Nachholbedarf, egal ob bei Neubauten, oder an alten Häusern“, sagt der Unternehmer aus Lippa. Bei Eimern ist jedoch die Nachfrage in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, denn der Viehbestand ist sowohl in der Kleinstadt an der Marosch, als auch in den umliegenden Dörfern stark zurückgegangen. Wassereimer und auch solche, um Getreide zu befördern sind nicht mehr so akut notwendig, als noch vor zwei Jahrzehnten. „Wer trotzdem einen Eimer bei uns kauft, der bekommt ihn bei uns zwar etwas teurer als handelsüblich, dafür aber aus besserem Material“.