„Ich möchte ein Dankenswort an all jene richten, die durch Ideen, Taten und Zeitaufwand einiges für unsere Kultur, für unsere Belange, für unsere Gemeinschaft getan haben. Gesagt sei, dass gerade in unserer heutigen Zeit der Bedarf an Idealisten besonders groß ist.
Die Heimattage 2017 können als ganz besonders gelungen betrachtet werden. Ausstellungen, Buchvorstellungen, die Festkundgebung in der Staatsoper, die Messe im Hohen Dom, der Umzug der vielen Trachtenpaare durch die Stadt in schwäbischer Tracht, die Auftritte im Stadtzentrum und im Capitol-Saal - das alles hat Bewunderung bei allen hervorgerufen, und alle die deutsch denken, waren deshalb voller Stolz und Begeisterung.
Wir können nicht umhin, all jene zu erwähnen, die hinter dieser Veranstaltung standen und ohne die eine solche einfach nicht möglich gewesen wäre: Edith Singer, Helmut Weinschrott, Dagmar Șiclovan, Ute Moisuc und all jene, die die Tanzgruppen anleiten. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle ein besonderes Gefühl entwickelt haben, als zum ersten Mal unsere neue Hymne, ´Mein Heimatland/ Banaterland´ erklang. Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Motto der Heimattage den Titel des Liedes aufgegriffen hatte.
Mit großer Freude und Genugtuung haben wir im Frühherbst der Einweihung des neuen Forumssitzes in Arad beigewohnt. Vielseitige Präsenz kennzeichnete diese Feier. Dazu möchte ich vor allem unseren Abgeordneten Ovidiu Gant, den Vorsitzenden des Landesforums, Paul Jürgen Porr, und Deutschlands Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, erwähnen. Mit diesem Sitz ist für den Forumsvorsitzenden in Arad, Michael Szellner, ein langer Traum in Erfüllung gegangen. Nun haben die Deutschen in Arad ihre eigene Begegnungsstätte. Für seine jahrzehntelange Tätigkeit haben wir Michael Szellner die Goldene Ehrennadel verliehen, eine Auszeichnung, die er sich redlich verdient hat.
Ein besonders Lob gebührt auch Erwin Josef Țigla, dem Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Berglanddeutschen. Wir nehmen mit Begeisterung zur Kenntnis, was Erwin Josef Țigla im Banater Bergland zustande bringt. Wir haben mit ihm im Banater Bergland einen besonders aktiven Kollegen, der ein Ereignis nach dem anderen durchführt. Es muss auch gesagt werden, dass er ein gutes Team um sich hat. Als Beweis einer besonders guten Arbeit gilt die Kulturdekade, die groß angelegt war und sich durch Vielfalt auszeichnete. In drei Tagen sind wir in Reschitza Zeuge eines ganz besonderen Ereignisses: An Herrn Țigla geht nämlich am kommenden Wochenende die Ehrennadel in Gold des Landesforums, die erst seit Kurzem vergeben wird. Ich bin der Meinung, dass er diese voll und ganz verdient. Ich möchte mich bei Herrn Erwin Josef Țigla für seine Tätigkeit im Interesse der deutschen Gemeinschaft bedanken und ihn schon jetzt zu der Ehrung beglückwünschen.
Vor Kurzem fand in unserem Forum einen Veranstaltung ihren Ablauf, die bestimmt alle Schwabenherzen höher schlagen ließ. Es geht um das Mundarttreffen in Temeswar. Ideen- und Impulsgeber dieses wahrhaftig außergewöhnlichen Treffens war Frau Helen Alba, die auch seit Jahrzehnten die Zeitungsseite in schwäbischer Mundart, die Pipatsch, zusammenstellt. Aber zurück zum Mundarttreffen: Ich bin überzeugt, dass alle, die daran teilgenommen haben, für einen Tag sich in der alten Heimat, im Banat von einst, gefühlt haben. Es wurde gesprochen, erzählt, Humor verbreitet, gesungen, getanzt, und gegessen – alles pur schwäbisch. Danke Frau Alba.
Eine andere Veranstaltung, die ich ebenfalls als sehr gelungen fand, war das Erntedankfest in Großsanktnikolaus. In diesem Sinne geht mein Glückwunsch an Frau Dietlinde Huhn, die Forumsvorsitzende in dieser westrumänischen Kleinstadt. Sie hat es geschafft, durch Einsatzbereitschaft Kinder und Eltern heranzuziehen, Lehrer und Professoren der deutschen Schulen für unsere Tätigkeiten zu motivieren; und ganz besonders wichtig – sogar die Spitzen der Kommunalverwaltung konnten als Unterstützer und Teilnehmer gewonnen werden. Frau Huhn, sie verdienen unseren Dank. Sie sind ein Beispiel für uns alle.
Ich möchte hier auf einen ganz besonderen Aspekt hinweisen, der sich in den letzten Monaten vollzogen hat: den Kauf eines eigenen Redaktionssitzes für unsere Banater Zeitung bzw. für das ADZ-Büro, in dem unsere Journalisten unter viel besseren Bedingungen arbeiten können. Im gleichen Atemzug möchte ich der Banatia-Stiftung dafür danken, dass sie unserer Redaktion viele Jahre lang unter fairen Bedingungen eine Bleibe gegeben hat. Mein besonderer Dank geht dabei an die Herren Horst Martin und Norbert Hansmann.
Nach zehn erfolgreichen Jahren im Dienste der deutschen Kultur und unserer Gemeinschaft beendet Intendant Lucian Vărșăndan sein Mandat. Unter seiner Leitung hat das Deutsche Staatstheater Temeswar einen großen Aufschwung erlebt und konnte mehrere nationale und internationale Erfolge verbuchen. Bekannte Regisseure aus dem In- und Ausland wurden herangezogen. Die Künstler des Deutschen Staatstheaters Temeswar wurden unter der Leitung von Lucian Vărșăndan mehrmals für den UNITER-Preis nominiert. Die Zahl der Zuschauer wuchs stetig. Lucian Vărșăndan genoss als Intendant die Anerkennung seiner Kollegen aus der Theaterbranche, der Kulturinstitutionen landesweit und nicht zuletzt der Banater Theaterbesucher und der Mitarbeiter des DSTT.
Seine anerkannten Erfolge brachten ihm 2016 die Ernennung zum Staatssekretär im Rumänischen Kulturministerium. (Anm.d.Red.: Derzeit bemüht sich das DFDB um eine weitere Amtszeit von Lucian Vărșăndan. Der Träger des DSTT, die Temeswarer Stadtverwaltung, will erkannt haben, dass Vărșăndan nicht alle Auflagen zur Stellenbesetzung erfüllt, obwohl er zunächst zum Wettbewerb zugelassen wurde und diesen auch bestanden hat).
Ich denke es ist von großer Bedeutung für unser Bildungswesen, dass beim Temeswarer Lehrertag die sogenannte Banater Lehrerkommission gegründet wurde. Sie beschäftigt sich mit den Belangen des deutschsprachigen Unterrichts im Banat.
Was die unmittelbare Zukunft betrifft: Ich wünsche mir, dass alle vorgesehenen Projekte bis zum Jahresende erfolgreich abgeschlossen werden. Erwähnen möchte ich hier die geplanten Sanierungen an den Bädern in AMG-Haus, die Reparaturen am Dach des Forumssitzes in Hatzfeld, der Kauf einer Tuba für das Ensemble der Banater Musikanten und selbstverständlich die Organisierung der Adventsfeier, die das Weihnachtsfest einläuten soll.
Für 2018, wenn ein Vereintes Rumänien seine 100-Jahrfeier begeht, wollen wir drei Symposien veranstalten. Daran sollen Historiker teilnehmen, die sich ganz besonders auf die Rolle der deutschen Minderheit bei der Gründung des damals jungen Rumäniens beziehen werden.“
Mit Unterstützung des Landesforums wollen wir uns in anderen Teilen des Landes, aber auch bei den Heimattagen der Banater Schwaben in Ulm unter der Bezeichnung „Bilder. Menschen, Kultur aus dem Banat“ mit einem kulturell-künstlerischen Programm zeigen.
(Redaktionelle Bearbeitung, Siegfried Thiel)